Schulgarten als grünes Klassenzimmer

Zwei Schülergruppen des Leibniz-Gymnasiums und die Dormagener Waldjugend wurden ausgezeichnet.

Dormagen. Mit der Verleihung des Umweltschutzpreises ehrt die Stadt Dormagen das Engagement vom Bürgern, die sich in besonderer Weise für Natur und Umwelt einsetzen. Neben drei Hauptpreisen vergab der stellvertretende Bürgermeister Hans Sturm jetzt zwei Anerkennungspreise. Die gingen an den Pulheimer Künstler Holger Hagedorn für sein Kunstprojekt „Korpus Delikti“, das an das Unglück auf der A 57 erinnert, und an Peter Schoos, der im Zuge der Renovierung seines Hauses einen Nistbalken für Mauersegler und Haussperlinge an die Fassade hing.

Den dritten Platz belegte das Hackenbroicher Leibniz-Gymnasium für den Einsatz vieler Schüler in dem etwa 8000 Quadratmeter großen Schulgarten. Der sei mit vielen Details wie dem Insektenhotel, einer Kräuterschnecke oder dem Regenwurmschaukasten zum „grünen Klassenzimmer“ geworden, sagte Sturm. Initiator dieses schon einige Jahre alten Projektes ist der Lehrer René Jungbluth. Mit einer Schülergruppe erweiterte er im vergangenen Jahr den Garten. So wurden Nistkästen für Fledermäuse und Beobachtungskameras angebracht, mit denen deren Flugverhalten erkundet werden soll.

Auch der zweite Preis ging an eine Schülergruppe des Leibniz-Gymnasiums. Im Chemie-Grundkurs befassten sich die Schüler mit Brennstoffzellen in Fahrzeugen und beleuchteten das Thema intensiver als in einem Grundkurs üblich. „Wir hatten das Glück, dass keiner von uns Chemie im Abitur hat. So hatten wir mehr Freiraum bei der Themenauswahl“, erklärte die 17-jährige Charlotte Herbold. Den Jungchemikern reichte es nicht, Modellautos mit Brennstoffzellen zum Fahren zu bringen, sie untersuchten auch Möglichkeiten zum Bau eines umweltneutralen Fahrzeugs. „Man müsste dazu den Strom komplett grün erzeugen“, sagte Till Hellmich. Mit dem Modellnachbau des Solarwärmekraftwerkes „Desertec“ demonstrierte er diese Möglichkeit. Ihr Umweltdenken demonstrierten die Schüler plakativ auf grünen T-Shirts mit dem Aufdruck „Full Power For Green Future“.

Ein Preisgeld von 800 Euro nahmen Vertreter der Dormagener Waldjugend, der Jugendorganisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, mit dem ersten Preis entgegen. Mit der Erarbeitung ihres Einkaufsführers „Kauf regional“ hätten sie großes Engagement gezeigt, sagte Sturm. „Die Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 16 Jahren wollen dafür werben, verstärkt bei örtlichen Hofläden, Imkern oder Metzgern einzukaufen, weil deren Produkte nicht um die halbe Welt transportiert werden.“ Was noch fehle, sei ein Saisonplan für deutsches Obst und Gemüse. Mit dem Preisgeld soll dieses Projekt zu Ende geführt werden.

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