Schützenkönig: Orden ist ein Unikat

Schützen feierten am Samstag ihren König. Rainer III. Reuß verteilte in der Stadthalle 998 Orden.

Schützenkönig: Orden ist ein Unikat
Foto: Büntig

Neuss. Mit dem Königsehrenabend stimmen sich die Neusser Schützen traditionell auf die Festtage ein. Am Samstagabend ließen die Schützen ihren König Rainer III. Reuß in der Stadthalle hochleben und sangen Lieder.

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Die Reden von Schützenpräsident Thomas Nickel, die Laudatio und die Ansprache des Königs waren wieder mit viel Humor gespickt. Es gab kaum etwas aus dem Leben von Rainer Reuß, das in der Stadthalle nicht erzählt wurde: Von seinen Kinderstreichen und kulinarischen Vorlieben über die Familie bis hin zum Berufsleben — alles kam ans Licht. Doch Rainer III. nahm es mit Humor — schließlich will der Hubertusschütze ja auch eine bürgernahe Majestät sein.

Schützenkönig: Orden ist ein Unikat
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Warum er Schützenkönig werden wollte, sei eine ihm oft gestellte Frage, sagte Reuß: „Ich wollte selbst erfahren, ob das, was frühere Könige erzählt hatten, wirklich wahr ist. Und es ist noch viel besser und viel schöner“, freute er sich. Zu den Schützen sagte er: „Ihr seid die, die das Feuer erzeugen.“

Den Schützen zollte er seinen Respekt und verlieh anerkennend seine selbst entworfenen Königsorden. Genau 998 Stück fanden an diesem Abend einen Träger. 1000 Orden hatte er insgesamt fertigen lassen. Den ersten Königsorden hatte Rainer Reuß bereits vergeben. Diesen widmete er posthum dem verstorbenen ehemaligen Vize-Bürgermeister und Ex-Gildemajor Udo Kissenkoetter.

„Jeder Orden ist einmalig und ein Unikat, das gab es noch nie“, berichtete Reuß. Es gibt ihn in den drei Farben rot, grün und blau. In rechteckiger, aufrechter Form steht dort geschrieben: Rainer III. Reuß, Schützenkönig Stadt Neuss 2013/14 sowie sein Wahlspruch „Tradition ist nicht Halten der Asche, sondern Weitergeben der Flamme.“ Darunter symbolisieren neun Vertiefungen den Widerschein eines Fensters im Turm der Basilika St. Quirin, die dem König besonders wichtig ist. Als Hintergrund wählte Reuß bei jedem einzelnen Orden ein anderes Muster, das an ein japanisches, handgeschmiedetes Kochmesser erinnert und auf seine Leidenschaft, das Kochen verweist.

Allen Neussern wird das Regentschaftsjahr von Reuß beim Besuch des Marktplatzes wohl in guter Erinnerung bleiben, denn der Schützenkönig stiftete eine Bodentafel mit der Aufschrift: „Augen geradeaus“ in Anlehnung an die einst von Mario Meyen gestiftete Tafel „Augen rechts“.

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