Schützenfest in Neuss: Abwerben der Musiker ist verpönt

Ab heute Gespräche fürs nächste Fest.

Neuss. Sie zogen am Samstag, sie marschierten bei der Königsparade, sie unterhielten die Gäste gestern beim Festzug: Die Musiker sind unverzichtbarer Bestandteil jedes Schützenfestes, oder, wie es Christoph Napp-Saarbourg (Foto: Uli Engers) betonte: "Ein Schützenfest ohne Musik ist wie eine Melodie ohne Harmonie". Der Musikbeauftragte im Vorstand der Schützenlust ist in seinem Korps dafür verantwortlich, dass musikalisch alles klappt: Die Verpflichtung der Tambourkorps und Musikkapellen ist eine komplexe, komplizierte Angelegenheit, die nur im Zusammenspiel der Korps und des Neusser Bürger-Schützen-Vereins, der das für die Grenadiere und Jäger übernimmt, funktioniert.

Denn die Musiker sind begehrt, in Neuss wie auf zahlreichen anderen Schützenfesten. Ein Block aus einem Tambourkorps und einer Musikkapelle etwa koste 8500 bis 10 000 Euro, so Napp-Saarbourg, allein für eine Musikkapelle sei mit etwa 35 Euro pro Mann und Stunde zu rechnen. Absolut verpönt ist es, Musikkapellen untereinander abzuwerben. Für die Korps ein ungeschriebenes Gesetz, das auch Sanktionen bereithält: Kapellen können bei einem nicht abgesprochenen Wechsel mit einer mehrjährigen Sperre belegt werden.

Eine ganze Reihe von Musikern kommt auch in diesem Jahr wieder aus Neuss oder Umgebung, andere reisen aus ganz Nordrhein-Westfalen an. Wenn sich Christoph Napp-Saarbourg heute Nachmittag im Festzelt mit "seinen" Musikern zum ersten Resümee trifft, wird gleich über das kommende Schützenfest gesprochen. Abmachungen können gar nicht früh genug getroffen werden.

In diesem Jahr waren 1608 Musiker in 58 Kapellen, Tambour- und Fanfarenkorps beim Neusser Bürger-Schützenfest dabei. uda

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