Schüler stellen Reisepläne auf

Fach „Herausforderung“ verlangt Gesamtschülern Verantwortung ab.

Schüler stellen Reisepläne auf
Foto: Woitschützke

Norf. Die Wanderschuhe haben Sava (14) und Noah (13) schon an. In ihrem Gepäck befinden sich unter anderem Sonnencreme, Blasensalbe und ein Campingkocher. Die beiden Achtklässler der Gesamtschule Norf sind bereit für die größte Herausforderung in ihrem noch jungen Leben. Sie wollen ohne Smartphones auf dem linksrheinischen Pilgerweg bis nach Koblenz wandern, nur das erste Stück am Freitag bis Köln fuhren sie mit der Bahn. „Wir werden das schon schaffen“, ist sich Sava sicher.

Mit 15 Mitschülern trafen sich Sava und Noah in diesem Schuljahr jeden Donnerstag im Fach „Herausforderung“ bei Lehrerin Lara Staib und der Sozialpädagogin Stephanie Kersten. Die Schule bietet das außergewöhnliche Fach als erste in Neuss an. Es geht um Stärken und Schwächen, Ängste und individuelle Grenzen. Im Team entwickelten die Jugendlichen kleine Herausforderungen, um sich auf die am jetzt anstehende große Herausforderung vorzubereiten.

Für Sava und Noah geht es nach Koblenz. Für ihren Trip bis zum 9. Juli mussten sie sich um Ausrüstung, Unterkünfte und Zeitplan kümmern. Jedem Schüler stehen nur 150 Euro zur Verfügung. Lia wird sich mit einer Mädchengruppe mit dem Fahrrad auf den Weg nach Haltern am See machen. „Das wird anstrengend“, sagt die 14-Jährige, bevor Freitag auf der ersten Etappe 39 Kilometer anstanden. „Weil wir keine Handys benutzen dürfen, haben wir eine Karte und einen Kompass dabei“, erzählt die Schülerin. Der Respekt vor der weiten Strecke mit dem vielen Gepäck ist ihr anzumerken.

Mit dem Zug geht es für eine andere, gemischten Gruppe mit Jungs und Mädchen an die Nordsee nach Wilhelmshaven. „Wir haben unsere Fahrräder dabei und werden vom Bahnhof bis zum Campingplatz mit dem Rad fahren“, berichtet Alena (13). Ganz allein werden die drei Teams aber nicht unterwegs sein. Mehrere Studenten begleiten die Gruppen, diese dürfen aber nur in wirklichen Ausnahmefällen in das Geschehen eingreifen. Jeden Abend schicken die Betreuer eine Nachricht nach Neuss und berichten, wie sich die Schüler auf ihrer Reise bisher angestellt haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort