Schüler sollen im selben Raum unterrichtet und betreut werden

Die Räume an den Grundschulen sollen effektiver genutzt werden.

Schüler sollen im selben Raum unterrichtet und betreut werden
Foto: Tinter

Dormagen. Vordergründig geht es um die Regenbogenschule und die Betreuungssituation an der Grundschule in Rheinfeld. Denn weil dort die Zahl der Kinder, die einen OGS-Platz haben möchten, zum neuen Schuljahr unerwartet stark steigt, soll auf dem Schulgelände für zwei Jahre eine weitere Containereinheit aufgestellt werden. Aber dahinter verbirgt sich mehr: Denn die Stadt plant eine spektakuläre Veränderung in der Grundschullandschaft. Es soll künftig keine grundsätzliche Trennung mehr zwischen reinen Unterrichts- und Betreuungsräumen geben. Der Erste Beigeordnete Robert Krumbein nennt dieses Vorgehen den „Königsweg“ der Verwaltung, um Räume effektiver nutzen zu können.

Die Elternvertreter der Regenbogenschule konnten jedenfalls einermaßen zufrieden die Schulausschuss-Sitzung verlassen. Ihnen wurde zugesichert, dass die künftig 153 OGS-Kinder (jetzt 133) vernünftig untergebracht werden. Zwar unterscheide sich ein solcher Container von einem konventionellen Raum bezüglich Wärmedämmung, Schallschutz und Bodenschwingung, sei aber als Provisorium, für das der Stadt über die beiden Jahren Kosten in Höhe von über 100 000 Euro entstehen, absolut akzeptabel. Krumbein sagte: „Wir wollen per Dringlichkeitsbeschluss eine schnelle Umsetzung bis zum Schuljahresbeginn erreichen.“

Auf Nachfragen der Eltern äußerte Krumbein die Erwartung, dass der TSV Bayer als Träger der Betreuungsmaßnahme die zusätzlichen Zuschüsse in Höhe von rund 30 000 Euro durch das Plus an Kindern auch in mehr Personal einsetzen werde. Etwas unzufrieden äußerte sich die schulpolitische Sprecherin der CDU, Carola Westerheide: „Was ist zu tun, damit solche Probleme nicht erst in der letzten Minute auftauchen? So entstehen von jetzt auf gleich erhebliche Kosten.“

Auf Raummodule muss auch an der Grundschule Burg Hackenbroich gesetzt werden. Auch dort steigt die Zahl der Kinder, die einen OGS-Platz haben wollen. „Es gibt dort vier Gruppenräume, jetzt ist der Bedarf für einen fünften locker vorhanden“, so Krumbein. Wenn die Regenbogenschule das Provisorium für die OGS-Betreuung überstanden hat, werde sie zur „Blaupause“ für andere Schulen, so der Bürgermeister-Stellvertreter. Zum Beispiel für die Salvatorschule in Nievenheim, die ein stetiges Wachstum aufweist.

Beim Lernort in Horrem entsteht in diesem Zusammenhang ein ganz besonderes Projekt: Dort sollen nicht nur der Unterricht der Christoph-Rensing-Schule und Betreuung unter einem Dach firmieren, sondern auch eine Kita. Das Vorhaben ist so besonders, dass es für das 10-Millionen-Euro-Projekt 70 Prozent Landeszuschüsse gibt. Aufgrund dieser Besonderheiten kann der Lernort nicht als Vorbild für andere Schulen dienen.

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