Schnee: Großkampftag erwartet

Am Donnerstag soll es kräftig schneien. Der Winterdienst und der öffentliche Nahverkehr sind gut vorbereitet.

Neuss. Wer das Haus verlässt, muss im Moment mit weißen Bürgersteigen, matschigen Straßen und vereisten Böden in der Stadt rechnen.

Die Rutschgefahr ist hoch. „Der Winterdienst räumt zuerst die Hauptstraßen frei“, sagt Alexandra Hartig von den Stadtwerken Neuss.

Beim Rettungsdienst sind allein am Dienstagvormittag, nach dem ersten Schneefall dieser Woche, 133 Notrufe eingegangen.

„Wegen des Wetters sind wir extrem gefordert. So viel Anrufe haben wir sonst in 24 Stunden“, sagt der Leiter der Kreisleitstelle, Thomas Dilbens. „Fußfrakturen, Beinverletzungen, Auffahrunfälle, die ganze Palette ist dabei“, erklärt er.

Wer sich mit dem Fahrrad fortbewegt, sollte einige Tipps beachten. „Auf Schnee kann man sich einrichten“, sagt Heribert Adamsky vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club in Neuss. Besonders wichtig seien breite, profilierte Reifen.

„Man kann auch etwas Luft ablassen.“ Seien die Radwege nicht befahrbar, müsse auf die Straße ausgewichen werden. „Da ist Vorsicht geboten. Die Fahrbahn ist oft verengt. Einige Autofahrer sind ungeduldig beim Überholen. Am besten sollte man in den Kurven nicht abrupt bremsen“, empfiehlt er. Bei Glatteis solle man das Rad stehen lassen.

Wie die Busse heute fahren, wird von den Stadtwerken situativ entschieden. Bei kräftigem Schneefall und glatten Straßen kann es zum Einstellen des Fahrdienstes kommen. „Montagabend konnten die Busse ab 21.30 Uhr nicht weiterfahren.

Da geht die Sicherheit vor“, sagt SWN-Sprecher Jürgen Scheer. Allerdings würde alles Menschenmögliche getan, um den Fahrdienst aufrechtzuerhalten. Doch Verspätungen könnten manchmal nicht vermieden werden. Die Busstrecken haben allerdings auch Priorität beim Winterdienst.

Nachdem im vergangenen Winter Gleise und Weichen trotz eingebauter Heizung vielfach eingefroren waren, ist die Rheinbahn auf die Schneemassen in diesem Jahr gut vorbereitet, sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. 180 Mitarbeiter sind zusätzlich im Rheinbahn-Gebiet im Sonder-Einsatz. Sie schaufeln die Weichen und Gleise frei oder bestreuen sie mit Salz.

Menschen, denen das Laufen sowieso schwerfällt, bewegen sich auf Schnee und Eis noch unsicherer. „Es gibt einige Senioren, sie sich Spikes unter die Schuhe geschnallt haben. Aber viele sind ängstlich und gehen kaum aus dem Haus“, sagt Pflegeberaterin Yvonne Kilian vom Seniorenforum Rhein-Kreis Neuss. Wer raus müsse und keine Spikes habe, solle langsam gehen und kleine Schritte machen.

Wenn der frische Schnee gefallen ist, können Sportbegeisterte ohne Bedenken darauf joggen. „Sobald sich allerdings darunter Eis gebildet hat, ist die Verletzungsgefahr zu groß“, sagt Fitness-Trainer Salvador Rodriguez. Sport ab minus drei Grad sei auch für die Atemwege nicht gesund.

„Junge Leute vergessen oft, bei dem Wetter Schuhe mit Profil zu tragen. Auch hochhackige Schuhe sind da sehr gefährlich.“ Das Thema Ausrutschen wird die Neusser noch länger beschäftigen, denn in den nächsten Tagen soll der Dauerfrost bleiben. Vor allem für Donnerstag ist kräftiger Schneefall angekündigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort