Romaneum statt Busbahnhof

Letzte Arbeiten am Hessentordamm: Das Gebäude für Musikschule, VHS und Fernuni wird am 4. November fertig.

Neuss. Diesen Baufortschritt konnten die Neusser Schritt für Schritt verfolgen: An prominenter Stelle ist in den vergangenen eineinhalb Jahren das Romaneum genannte Gebäude für Musikschule, VHS und Fernuni gewachsen.

Das Areal, für das sich hartnäckig die Bezeichnung Busbahnhof hält, ist nun Adresse für ein markantes Gebäude mit ausdrucksstarker, harmonischer Fassade.

Diese Fassade ist seit einiger Zeit frei von Gerüsten, im Innern aber wird noch unter Hochdruck gearbeitet. Die Projektgesellschaft der Unternehmen Frauenrath und Nesseler-Grünzig hat den zunächst ins Stocken geratenen Zeitplan nicht nur gehalten, sondern eine Verkürzung versprochen.

Am 4. November soll die Übergabe an die Stadt stattfinden. Das allerdings ist nicht gleichbedeutend mit der Eröffnung: Für die Inneneinrichtung ist dann die Stadt verantwortlich.

Beim Rundgang durch die Baustelle werden die prägenden Elemente des von Martin Lange aus dem Büro Josef Viethen entworfenen Komplexes deutlich. Klare Linien und viel Licht dominieren den Komplex, der im Erdgeschoss Foyer und Funktionsräume, im 1. und 2. Obergeschoss die Unterrichtsräume und auf der 3. Etage die Verwaltung aufnimmt.

Im Erdgeschoss liegt der sieben Meter hohe Veranstaltungssaal mit Platz für 199 Besucher, versehen mit aufwendigen Akustikelementen. Auf die Akustik wurde auch in den Übungsräumen großer Wert gelegt, und so finden sich dort unter anderem „gefaltete Wände“ oder ein mit Eichen-Stäbchenparkett ausgestatteter Boden.

Übungsräume für Musikschüler, Räume für VHS und Fernuni samt Gymnastikräumen und einem Zeichensaal mit wunderbarem Blick auf St. Quirin sind weitgehend fertiggestellt. 76 Räume umfasst das Romaneum, hinzu kommt der spektakuläre Innenbereich.

Frei fällt das Licht von der Glaskuppe 23 Meter in die Tiefe, buchstäblich auf die Neusser Geschichte: Kellerreste vom 13. bis zum 16. Jahrhundert werden hier sichtbar gemacht. Auf dem künftigen Platz zwischen Gebäude und Hymgasse wird das noch ergänzt durch die Sichtbarmachung von Mauerresten des römischen Rasthauses, der Mansio, und eines römischen Brunnens. Hin zum Hessentordamm wird unmittelbar am Haus derzeit die mittelalterliche Stadtmauer in Teilen freigelegt.

Zwischen Akustikplatten und Kabelsträngen verschafften sich am Dienstag Bürgermeister Herbert Napp, Kulturdezernentin Christiane Zangs, Baudezernent Christoph Hölters und Armin Krüger als Chef des Gebäudemanagements einen Überblick über den Stand der Arbeiten. Noch muss das Blockheizkraftwerk eingebaut werden, noch steht reichlich Arbeit für Maler, Elektriker und Monteure an. Doch sind alle Beteiligen sicher: Der Stichtag 4. November wird gehalten.

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