Richtfest am Gebäudekomplex an der Venloer Straße

Für die Anwohnerbeschwerden konnten laut Projektleiter Andreas Nettekoven Lösungen gefunden werden.

Richtfest am Gebäudekomplex an der Venloer Straße
Foto: woi

Norstadt. Drei Schluck Korn, ein markant vorgetragener Richtspruch und zersplittertes Glas: Mit diesem Prozedere besiegelte Zimmerer Tim Kessel gestern den Abschluss des Rohbaus für das Bauvorhaben an der Venloer Straße 1-3. Dort, auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Pusch, entsteht ein zweiteiliger Gebäudekomplex: ein Edeka-Supermarkt mit 4000 Quadratmeter Nutfläche, der am 25. August eröffnet werden soll, sowie ein Wohn- und Geschäftshaus mit drei Büros oder Praxen, 16 Wohnungen, 80 Auto- und 30 Fahrradparkplätzen. Im Februar 2018 soll es bezugsfertig sein.

Andreas Nettekoven, Projektentwickler

„Mit dem Richtfest biegen wir auf die Zielgerade ein“, betonte Andreas Nettekoven beim gestrigen Richtfest. Der Geschäftsführer der Projektentwicklungsfirma „terrana Bauprojekt GmbH“ mit Sitz in Bonn erinnerte an die Herausforderungen und machte die Komplexität eines solchen Projekts deutlich — mit mehr als 40 beteiligten Vertragsfirmen und intensiven, teils langwierigen Abstimmungs- und politischen Entscheidungsprozessen.

Unter anderem hatten mehrere Anwohnerbeschwerden für Zündstoff gesorgt. Noch vor der ersten Diskussion im Planungsausschuss machten fünf Bürger in einem Brief an den Bürgermeister deutlich, dass sie einem Verkauf oder Tausch ihrer Garagen auf dem Gelände, die für das Vorhaben ursprünglich hätten weichen sollen, nicht zustimmen werden. „Jetzt gibt es aber keine mir bekannten Beschwerden mehr. Wir haben mit jedem gesprochen — oder zumindest sprechen wollen“, sagte Nettekoven, der hinzufügte: „Wir haben Lösungen gefunden, mit denen wohl alle leben können.“

Das heißt, dass vier der ursprünglich sechs Garagen noch stehen. Und das wird wohl auch so bleiben. Denn manche Anwohner wollten schlichtweg nicht verkaufen, für einen Bürger wurde eine Ersatzgarage geschaffen und eine war ohnehin schon in eigenem Besitz. Doch mit den negativen Aspekten der Vergangenheit — dazu zählt auch die laut Nettekoven witterungsbedingte Verzögerung von rund zwei Monaten — möchte sich der Projektentwickler gar nicht allzu lange befassen. Nun überwiegt die Freude über den 9,5-Millionen-Euro-Komplex mit Supermarkt.

Die Freude war auch Baudezernent Christoph Hölters anzumerken. „Es ist ein klassisches Innenentwicklungsprojekt im Herzen der Nordstadt. Eine Lückenschließung entlang der Further und Venloer Straße, die schon lange von Nöten war“, sagte der Baudezernent der Stadt Neuss.

Für die Vermietung der Wohnungen ist die Peter Busch Immobilien GmbH zuständig. „Zehn der 16 Wohnungen sind bereits reserviert“, verkündete Linda Lenzen gestern. Laut der Immobilienberaterin seien aktuell die Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen am gefragtesten.

Der Edeka-Markt wird von dem Duo Jürgen Knopp und Carsten Paul geleitet. Eigentlich hätte die Schließung der Filiale an der Venloer Straße 60 fließend in die Eröffnung des Marktes an der Venloer Straße 1 bis 3 übergehen sollen. Aufgrund der baulichen Verzögerungen war der Mietvertrag in den alten Räumen sogar zwischenzeitlich um einen Monat verlängert worden. Am 25. August wird sich diese Lücke schließen.

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