Neusser Versicherungsgruppe 8,5 Millionen Euro: Rheinland beschließt Abschreibung

Neuss. · Betroffen von der Entscheidung ist das „Leben“-Geschäft.

 Die Rheinland-Zentrale hat ihren Sitz in Neuss, in der Nähe des Bahnhofs. Dort sind etwa 900 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Rheinland-Zentrale hat ihren Sitz in Neuss, in der Nähe des Bahnhofs. Dort sind etwa 900 Mitarbeiter beschäftigt.

Foto: RheinLand

Der Vorstand der Rheinland Holding AG mit Sitz in Neuss zieht Konsequenzen aus der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB): im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat beschloss er eine noch in diesem Jahr folgende Abschreibung in Höhe von 8,5 Millionen Euro auf den mit 17 Millionen bezifferten Beteiligungsbuchwert der Rheinland Lebensversicherung AG in der Holding vorzunehmen. Die Entscheidung hatte eine sogenannte Ad-hoc-Mitteilung zur Folge, zu der börsennotierte Aktiengesellschaften verpflichtet sind. Am Wochenende erreichte die Aktionäre ein Informationsbrief.

Die Abschreibungsentscheidung des Vorstandes orientiert sich an der Erkenntnis, dass die Rheinland „Leben“ nur noch geringe bis keine Erträge erwirtschaften kann und dadurch mittelfristig keine Gewinnausschüttung an die Holding erwarten lässt. Bereits seit 2016 betreibt die Rheinland „Leben“ kein Neugeschäft mehr. Gleichwohl wird es noch Jahrzehnte dauern, bis die letzten Verträge auslaufen. Das aktuelle Prämienaufkommen liege über 50 Millionen Euro und wird nach Angaben der „Rheinland“ auch 2040 noch rund 10 Millionen Euro betragen. Das heutige „Leben“-Geschäft leistet Credit Life für die Rheinland-Gruppe, allerdings als reine Risiko-Versicherung ohne Spareffekt. Wie die Neusser Rheinland stehen, so Vorstand Christoph Buchbender, auch anderer Versicherer mit ihrem „Leben“-Geschäft unter Druck. Die ARAG habe, so Buchbender, ihre „Leben“-Sparte verkauft. Das plane die Rheiand nicht.

Abschreibung habe keinen
Einfluss auf Konzernergebnis

Ein anhaltend guter Geschäftsverlauf der RheinLand-Gruppe habe es ratsam erscheinen lassen, die erforderliche Abschreibung als „strategische Maßnahme“ nun zu realisieren. Sie werde keinen Einfluss auf die Dividendenzahlung haben, da das Ergebnis der Rheinland Holdingauch nach Berücksichtigung der Abschreibung ausreichend sein werde. Ebenfalls habe sie keinen Einfluss auf das Konzernergebnis.

Die Neusser Rheinland Gruppe erwartet auch weiterhin Erfolg. Vorstand Christoph Buchbender sieht, dass sich Wachstum in allen Vertriebswegen und Geschäftsfeldern fortsetzt. Er vertraut insbesondere auf die Akquise neuer, bedeutender Partner wie die BMW Bank und das niederländischen Maklernetzwerk NVGA. Beleg: Die ersten, von BMW vermittelten Rheinland-Policen, wurden am Samstag in der Neusser Zentrale verarbeitet.

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