Luftbeobachtung im Rhein-Kreis Neuss : Drohnen verschaffen Feuerwehren Überblick
Rhein-Kreis. Bei vielen Einsätzen lässt sich die Lage am besten aus der Luft klären. Dafür nutzt die Feuerwehr seit fünf Jahren Drohnen.
Die Auflösung der Bilder ist beeindruckend: Auf einem Laptop im Einsatzwagen zeigt Michael Bäcker, stellvertretender Löschzugführer in Holzheim, Luftaufnahmen von Großbränden und Unfällen. Seit rund fünf Jahren setzt der Löschzug bei größeren Einsätzen auf Luftbeobachtung – und gehört damit zu den Pionieren. „Wir haben Anfragen aus ganz Deutschland“, sagt Bäcker: „Schließlich haben wir nicht nur die Technik und die Kompetenz im Umgang damit, sondern auch die Einsatzerfahrung.“ Und die ist gefragt. Bäcker ist überzeugt: „In fünf bis zehn Jahren ist das Standard bei jeder Feuerwehr.“
Auch in Jüchen und Dormagen gibt es Drohnen zur Beobachtung
Stefan Meuter, Vorsitzender im Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis, betont, dass die Luftbeobachtung ein wichtiges Instrument für die Feuerwehren ist. Er nennt Brände großer Lagerhallen, Austritte von Schadstoffen in die Luft, Hochwasser oder schwere Unfälle als Beispiele, bei denen die Gefahrenabwehrbehörden auf den Blick von oben angewiesen sind. An drei Standorten im Kreis sind derzeit Drohnen stationiert: neben Holzheim in Jüchen und Dormagen.
In Grevenbroich wurde die Anschaffung einer Drohne kürzlich abgelehnt. Begründung: Die Zahl der betreffenden Einsätze sei gering, im Ernstfall könne das Gerät samt Team bei den Feuerwehren in Neuss und Jüchen angefordert werden. Es braucht schließlich nicht nur die Technik, sondern auch geschulte Feuerwehrleute. Vier Einsatzkräfte bilden beim Löschzug Holzheim im Ernstfall ein Aufklärungsteam und überwachen die Lage aus der Luft. Die Drohne – Anschaffungswert samt Laptop und weiterem Zubehör rund 5000 Euro – liefert Bilder und Videos in 4K-Auflösung und ist zum Beispiel auch mit einer Wärmebildkamera ausgestattet. „Der Drohnen-Einsatz kann die Lageerkundung für den Einsatzleiter enorm vereinfachen“, sagt Meuter.