Rhein-Kreis erweitert App-Angebot

„Mein StVA“ soll beim Besuch des Straßenverkehrsamtes helfen, der „Heimfinder“ Pflegeplatzsuchen erleichtern.

Rhein-Kreis erweitert App-Angebot
Foto: A. Baum/jasi

Rhein-Kreis. Warten ist der König der Zeitverschwendung. Besonders ärgerlich ist es, wenn es sich dabei um vermeidbare Wartezeit handelt. Die Kreisverwaltung kann zwar nicht bewirken, dass sich die Uhrzeiger schneller drehen, zumindest ermöglicht sie ihren Kunden jetzt aber, die Wartezeit sinnvoller nutzen zu können. Möglich ist das mit einem kleinen Helfer namens „Mein StVA“. Dabei handelt es sich um eine App, die den Service für jährlich rund 160 000 Kunden im Straßenverkehrsamt verbessern soll.

Rhein-Kreis erweitert App-Angebot
Foto: A. Baum/jasi

In sie integriert ist unter anderem eine Wartezeit-Prognose, die automatisch die Anzahl der Kunden ins Verhältnis zu den vorhandenen Straßenverkehrsamtsmitarbeitern setzt. Nicht nur die aktuelle durchschnittliche Wartezeit in allen vier Dienststellen — Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Meerbusch — wird dargestellt.

Ampelfarben signalisieren auch, ob ein Besuch der gewünschten Dienststelle gerade überhaupt empfohlen wird. Bei durchschnittlich langen Wartezeiten erhält der Kunde über sein Smartphone oder seinen Tablet-Computer eine Empfehlung (inklusive Wegstreckenzeit), eine andere Dienststelle aufzusuchen oder den Besuch des Straßenverkehrsamtes zu verschieben.

Sollte es dennoch zu längeren Wartezeiten kommen, kann der Kunde nun den Wartebereich kurzfristig verlassen, um vielleicht einen Einkauf zu erledigen. Über sein Smartphone wird der Kunde alarmiert, wenn der Aufruf seiner Wartenummer näher rückt. „Die Wartenummer-Alarmfunktion war ein häufig an uns herangetragener Kundenwunsch“, sagt Projektleiter Jürgen Brings.

Darüber hinaus gibt es unter anderem einen neuen „Online-Unterlagenprüfer“, der anhand eines Interviews die erforderlichen Unterlagen für die gewünschte Dienstleistung des Kunden ermittelt. Am Ende erhält der Bürger eine Checkliste mit zusätzlichen Informationen und kann sich die benötigten Formulare zeit- und ortsunabhängig zusenden. Beim Besuch des Straßenverkehrsamtes sollen Kunden dadurch besser vorbereitet werden und fehlende Unterlagen möglichst der Vergangenheit angehören.

„Die App kann Wartezeiten zwar nicht gänzlich verhindern, aber doch reduzieren. Durch Kundenreaktionen und -anregungen in der Erprobungsphase wollen wir die App weiterentwickeln“, sagt Harald Vieten als E-Governmentbeauftragter der Kreisverwaltung.

Ein weiteres, jetzt veröffentlichtes App-Angebot des Rhein-Kreises soll Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der Suche nach einem Kurzzeit- oder Langzeitpflegeplatz in Seniorenheimen unterstützen. Unter heimfinder.rhein-kreis-neuss.de können sich Bürger kreisweit einen Überblick über alle aktuell freien Pflegeplätze in den 46 Seniorenheimen verschaffen. Eine Umkreissuche mit Übersichtskarte, die Kontaktdaten und Internetadressen der Heime sowie die Anzeige der freien Bettkapazitäten unterteilt nach Kurzzeit- und Langzeitpflegeplätze bilden das Herzstück der App.

„Häufig müssen Entscheidungen in kurzer Zeit getroffen werden, etwa nach einem Krankenhausaufenthalt. Statt Heime abzutelefonieren können Ratsuchende sich jetzt über unsere App erkundigen, welche Pflegeheime in ihrer Nähe liegen und freie Bettkapazitäten oder Kurzzeitpflegeplätze anbieten“, sagt Kreisdirektor und Sozialdezernent Dirk Brügge. Den meisten Pflegebedürftigen und Angehörigen sei es sehr wichtig, dass sich die Einrichtung in der Nähe des Wohnortes befindet. Wie’s funktioniert? Die Bettkapazitäten werden von den Seniorenheimen selbst in das System eingepflegt, um möglichst aktuell zu sein.

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