Rennverein sucht weiter das Gespräch mit Politik

Die Mitglieder kämpfen um den Erhalt der Galopprennbahn. Auf einer Versammlung stellte der Präsident die Situation dar.

Neuss. Der Neusser Reiter-und Rennverein von 1875 kämpft um die Zukunft der traditionsreichen Galopprennbahn am Hessentor. Der Beteiligungsausschuss der Stadt hatte das vom Vereinspräsidenten Jan Antony Vogel vorgelegte und in der Sitzung begründete Konzept abgelehnt. Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) bezeichnete es als visionslos und ohne das nötige Herzblut.

In der Mitgliederversammlung des Vereins am Montagabend wehrte sich der Präsident dagegen, gestand aber ein: „Der Neusser Reiter-und Rennverein war sicher in den letzten Jahren kein Erfolgsmodell. Aber wie soll das ohne eine besucherfreundliche Gastronomie und nach Regenfällen nicht begehbaren Parkplätzen gelingen?“

Der Rennverein will die Jahrespacht von bislang 100 000 Euro auf 20 000 reduziert haben. „Uns fehlen sämtliche früheren Einnahmen aus den Trödelmärkten, der Equitana Open Air, der Gastronomie und den Zuschüssen aus dem Spiel 77. Mit der Equitana haben wir die meiste Arbeit, aber keinen Ertrag“, sagte Vizepräsident Peter Ritters.

Vogel ergänzte: „Wenn man von uns Visionen erwartet, dann muss man uns entsprechenden Handlungsspielraum geben.“ Er will weitere Gespräche mit den Politikern führen. Peter Ritters ist überzeugend: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Politik in Neuss diese Rennbahn wirklich schließen will.“

Friedhelm Thissen aus dem Rennvereinsvorstand äußerte sich zur Bedeutung der Bahn über Neuss hinaus. „Jede Übertragung der Rennen nach Frankreich, Schweiz und Spanien ist Werbung für Neuss. Und mit neun Renntagen in diesem Jahr haben wir mehr veranstaltet als Dresden, Hannover, Hamburg, Krefeld, Mannheim, Mülheim/Ruhr, Leipzig, Magdeburg und Saarbrücken“, sagte Thissen. Der nächste und letzte Renntag in diesem Jahr beginnt morgen um 17.55 Uhr.

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