Rennbahnpark: Equipe sucht einen neuen Pächter

Die Stadt hat sich von den bisherigen Betreibern des Restaurants im Einvernehmen getrennt.

Neuss. Das Restaurant Equipe sollte das Wohnzimmer der Neusser Gastro-Szene werden und nicht nur Pferdeliebhaber ins neue Rennbahnhaus locken. Doch nach etwas mehr als einem Jahr ist Schluss. Die Stadt hat sich von Rennbahn-Gastronom Markus von Werden getrennt und sucht einen neuen Pächter.

Zum Monatsanfang wurde der Vertrag aufgelöst — „einvernehmlich“, wie Geschäftsführer Peter Rebig von Neuss Marketing betont. Der Übergang werde nahtlos sein, verspricht Rebig, wegen gebuchter Termine oder Veranstaltungen müsse man sich keine Sorgen machen: „Wir haben eine Interimslösung gefunden. Die Stunksitzungen werden wie geplant in der Wetthalle stattfinden.“

Die Trennung kommt nicht überraschend. Schon die Eröffnung im November 2009 verlief holprig. Das Herzstück — die Küche — fehlte, es musste improvisiert werden, der Gebäude-Komplex wurde nie richtig fertig. Private Feiern und Firmenveranstaltungen liefen gut, doch im Restaurant speisten nur wenige spontan und so schlidderte das ambitionierte Projekt immer mehr in die Verlustzone.

„Die Laufkundschaft fehlte, wir hatten hauptsächlich Reservierungen. 25 000 Euro brutto Fixkosten kann man irgendwann nicht mehr stemmen“, sagt von Werden. „50 Restaurantplätze sind nicht täglich bespielbar. Zum Renntag vor zwei Wochen kamen gerade mal 300 Besucher. Da haben wir ein Minus von 1500 bis 2000 Euro gemacht.“

Um seine Existenz macht sich der 37-jährige Event-Manager keine Sorgen, das Equipe sei eines von mehreren Projekten gewesen. Dennoch gehe er mit gemischten Gefühlen: „Wir haben viel Zeit und Geld investiert und versucht, etwas hinzukriegen. Es hat nicht sollen sein.“

Von Werden und Partner Mike Schwandt fühlen sich auch vom Rennverein im Stich gelassen. „Der Verein wollte zuletzt zunächst nicht seinen Kostenanteil für das Heizöl übernehmen“, sagt von Werden. Das alles habe an den Nerven gezehrt. Finanziell sei man mit einem blauen Auge davongekommen. Das sieht auch Peter Rebig so: „Wir haben uns auseinander dividiert. Man hat sich da auch übernommen“, bedauert er. Neuss Marketing will jedoch am Gesamtkonzept festhalten.

„Der Spagat zwischen Gastronomie, Veranstaltungen und Rennbetrieb kann gelingen. Das wollen wir weiter in einer Hand belassen“, meint Rebig. Ein paar Dinge will man aber anders machen. Ein neuer Pächter soll das Restaurant auf Kurs bringen: „Das ist jetzt ein sauberer Neuanfang.“

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