Galopprennbahn Neuss Bürgermeister kündigt an: Rennbahn wird zum Bürgerpark

Neuss. · Am 8. Januar gibt der Reiter- und Rennverein das Gelände zurück.

 Planer spielen mit Ideen wie einem Sportband, Sonnenhügeln oder einem Aussichtsturm.

Planer spielen mit Ideen wie einem Sportband, Sonnenhügeln oder einem Aussichtsturm.

Foto: Planungsbüro Lenzen Köln

Was tun mit der Rennbahn? Die Diskussion dieser Frage will Bürgermeister nicht auf die lange Bank schieben. Ein Grund dafür ist, dass „die Befürworter des Galopprennsportes nicht müde werden, Ammenmärchen in die Welt zu setzen“, sagt er. In dem sie etwa behaupten, die innenstadtnahe Grünfläche werde „bebaut“ oder „zugepflastert“. Das Gegenteil sei aber der Fall. Die Rennbahn soll Bürgerpark werden, sagt Breuer, der die Öffnung schon vorbereiten lassen will.

Durchgreifenden Veränderungen standen bisher zwei Tatsachen entgegen: der Galopprennsport und die Widmung der Fläche als Landschaftsschutzgebiet. An dem zweiten Punkt ist nicht zu rütteln. Am Mittwoch, 8. Januar, übergibt der Neusser Reiter- und Rennverein die angemieteten Räume besenrein an Neuss-Marketing zurück.

Weil der NRRV – trotz Aufforderung – die bestehenden Untermietverhältnisse nicht rechtzeitig gekündigt hat, stehen nun zwei Familien, die am Obertorweg wohnen, sowie zwei Trainer vor vielen ungelösten Problemen. Die Stadt hat den Anwohnern die Frist, in der sie ausgezogen sein müssen, bis Ende März verlängert. Auch die Trainer mit ihren Pferden dürfen bis zu diesem Termin auf der Anlage bleiben und auch die Sandbahn zu Trainingszwecken nutzen. Das aber nur auf eigene Gefahr, sagt Sturm. Denn die Sandbahn wird durch die Stadt nicht gepflegt.

Seit 2010 ist an den Parkflächen auf dem Rennbahnareal nichts mehr gemacht worden. Der Liegenschaftsbetrieb hat den Auftrag, zur Befestigung und Neuordnung der Abstellflächen Ideen zu entwickeln. 600 kostenlose Parkplätze könnten so unter dem Strich entstehen. Ein Problem aber bleibt, sagt Sturm. Viele Autofahrer stellen ihre Fahrzeuge nämlich auf dem Platz vor dem „Haus am Rennbahnpark“ ab und fahren nicht bis hinter das Globe-Theater durch. Aktuell werde über eine Schrankenlösung nachgedacht, sagt Sturm.

Zur Frage, wie die Rennbahn zum Freizeit- und Bürgerpark aufgewertet werden kann, hat das Kölner Planungsbüro Lenzen im Auftrag von Neuss Marketing schon vor Monaten Ideenskizzen entworfen. Auch wenn der große Wurf nicht darunter ist, wie Bürgermeister Reiner Breuer feststellen musste, zeigen sie doch das große Potenzial dieser Fläche auf. So entwickelten die Landschaftsarchitekten die Vorstellung von einem Sportband auf der Rasenbahn der Galopper, spielt mit Ideen von Sonnenhügeln und Aussichtsturm, einem Rennbahnsee und vielen neuen Bäumen. Auf dieser Basis und den in Workshops angestellten Überlegungen für einen Rheinkorridor vom Wendersplatz bis zum Rheinparkcenter will Breuer weiterarbeiten.

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