Rat debattiert über mangelnde Betreuung

220 Kita-Plätze fehlen in Grevenbroich und es gibt zuwenig Personal.

Rat debattiert über mangelnde Betreuung
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Grevenbroich. Familienfreundlich will die Schlossstadt sein. Zur Attraktivität gehören dann Konzepte zur Betreuung und Aufsicht der Jüngsten. Wie es um die Entwicklung von Kindertagesstätten (Kita) und Kindergärten (Kiga) bestellt ist, interessiert nicht nur Eltern. Eine entsprechende Anfrage stellten jetzt Die Linke — Freie Bürger an die Verwaltung.

Durch das Beratungsbüro Garbe & Lexis ist eine Kita-Bedarfsplanung erstellt. Dass etwa 220 Plätze in den kommenden drei Jahren fehlen, wurde zuletzt im Jugendhilfeausschuss debattiert. „Die Verwaltung wertet das Gutachten zurzeit aus. Ziel ist es, den zuständigen Gremien konkrete Vorschläge zur weiteren Verfahrensweise vorzulegen.“

Es sind aber nicht nur Gebäude, die fehlen. Es fehlt ebenso an qualifiziertem Personal. In den nächsten fünf Jahren werden, beginnend ab Juni 2019, elf Mitarbeiterinnen aufgrund der Regelaltersgrenze ausscheiden. 16 Mitarbeiterinnen haben zum jetzigen Zeitpunkt das 60. Lebensjahr vollendet. Bereits zum Stand 31. Mai sind „237 Fachkraftstunden und damit sechs vollzeitverrechnete Stellen unbesetzt. Hinzu kommen 78 Ergänzungskraftstunden“, was zwei vollzeitverrechneten Stellen entspricht. Über die Homepage der Stadt, in sozialen Netzwerken sowie Zeitungsannoncen würde versucht, Bewerber für die vakanten Stellen zu finden. Parallel dazu wird auf sogenannte Tagesmütter gesetzt. In welchem Maße wird nicht gesagt. „Die Kindertagespflege unterliegt einer ständigen Fluktuation“, heißt es in einer entsprechenden Verwaltungsvorlage für den am Donnerstag tagenden Rat.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, wurde „Pia“ entwickelt, eine Art duale Erzieher-Ausbildung. Ab dem kommenden Schuljahr wird „Pia“ erstmalig am Berufsbildungszentrum (BBZ) angeboten, die Auszubildenden drücken dafür nicht nur die Schulbank im BBZ, sondern werden praktisch in Kitas ausgebildet — unter anderem auch bei städtischen Einrichtungen. „Ginge alles glatt, hätte die Stadt nach drei Jahren 15 weitere, gut qualifizierte Erzieher“, rechnete der Erste Beigeordnete Michael Heesch vor. Da aber bekanntermaßen „alle Träger von Kindertageseinrichtungen vom Fachkräftemangel betroffen sind“, sei der „Konkurrenzdruck hoch“.

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