Prozess: Mord an Obdachlosem

Zwei Männer sollen Vietnamesen erschlagen haben.

Neuss. Acht Monate nach dem brutalen Mord an einem Obdachlosen auf dem TÜV-Gelände stehen von Montag an die beiden Tatverdächtigen in Düsseldorf vor Gericht. Beide Männer hatten im Polizeiverhör gestanden, den 59-jährigen Vater dreier Kinder mit einer Holzlatte und Fußtritten getötet zu haben. Das Landgericht hat für den Fall sechs Verhandlungstage anberaumt.

Laut Anklage hatten die Männer den Obdachlosen wegen 8 Euro Beute beraubt. Das Opfer und die 18 und 38 Jahre alten Angeklagten schliefen in derselben Unterkunft am Derendorfweg. Um zu verhindern, dass der schmächtige Vietnamese sie wegen des Raubes anzeigt, sollen sie zehn Minuten lang auf ihn eingetreten und eingeschlagen haben. Der Tote wies zahlreiche Knochenbrüche auf. Die mutmaßlichen Mörder sollen so heftig mit einer Zaunlatte auf den Kopf des Vietnamesen eingeschlagen haben, dass die sechs Zentimeter dicke Latte brach. Dann sollen sie ihr Opfer beim Sterben beobachtet haben. Erst als sie sicher waren, dass der Mann tot war — er erstickte an seinem Blut — seien sie vom Tatort verschwunden, so die Anklage.

Die Ermittler fanden Fingerabdrücke der Männer und die blutverschmierte Geldbörse des Opfers. Trödelhändler hatten die Leiche nahe der Obdachlosenunterkunft entdeckt. Nach der Tat sollen beide Männer die Nacht in Düsseldorfer Kneipen verbracht haben. Als sie zur Unterkunft zurückkehrten, wartete dort die Polizei.

Der 18-Jährige soll den Vietnamesen schon früher angegriffen und ihn bestohlen haben. Beide Männer sind bereits mit Eigentums- und Gewaltdelikten in Erscheinung getreten.

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