Projekte aus Lichtkonzept werden umgesetzt

Allein aus dem Innenstadtstärkungsfonds werden 570 000 Euro für Infrastruktur investiert.

Projekte aus Lichtkonzept werden umgesetzt
Foto: Frosch

Neuss. Kassensturz beim Innenstadtstärkungsfonds: Von den 300 000 Euro, die jährlich für zusätzliche Maßnahmen in der Innenstadt zur Verfügung stehen, wurden vergangenes Jahr die Hälfte und im Jahr davor lediglich 60 000 Euro ausgegeben. Trotzdem läuft der etwa von der Links-Partei vorgetragene Vorwurf, in diesem Fonds würde unnötig Kapital angehäuft, ins Leere. Denn jetzt ist „Zahltag“: 2017 wird das Jahr der Investitionen.

570 000 Euro will die Stadt in Abstimmung mit der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN) ausgeben. Dabei ist die Inszenierung des Platzes an der Alten Post sowie der Stadtmauer am Rheintorparkhaus als erste Maßnahme aus einem vor Jahresfrist erarbeiteten Lichtkonzept der größte Brocken. 300.000 Euro sind dafür veranschlagt. „Das Innenstadt-Stärkungsprogramm greift und erfüllt seien Zweck“, betonte gestern Planungsdezernent Christoph Hölters auch in der Rückschau.

Neben Blumenschmuck, Bänken oder Pflegemaßnahmen hob er vor allem die Einführung eines frei zugänglichen W-Lan-Netzes mit sieben Hotspots in der Innenstadt und das Internetportal „Neuss Digital“ als Plattform für 420 Einzelhändler hervor. Dieses Netz soll nach Angaben von Jürgen Sturm um neun Hotspots an großen Bushaltestellen erweitert und inhaltlich ergänzt werden. Neben einer Übersicht über freie Parkhaus-Parkplätze nannte der Geschäftsführer von Neuss-Marketing die Abfahrtszeiten einzelner Busse, die über das Handy recherchiert werden können, als Neuerung.

Reiner Breuer, Bürgermeister

Die ersten Bausteine aus dem Lichtkonzept werden zeitnah der Politik vorgestellt, damit mit Beginn der dunklen Jahreszeit etwas zu sehen ist. Diesen Zeitplan nannte gestern Isabell Mehlhorn vom Planungsamt, die die Besonderheiten der Standorte hervorhob. Am Rheintor geht es darum, die Besucher mit Licht gezielter vom Rheintorparkhaus Richtung Stadtbiliothek und Innenstadt zu führen sowie die Aufenthaltsqualität im Umfeld der mittelalterlichen Stadtmauer zu erhöhen.

Zudem diene die Lichtinstallation dort wie auch entlang des Stadtmauerverlaufs in Höhe der Alten Post durchaus der Vorbeugung von Straftaten. Das Kulturforum Alte Post selbst werde nicht nur „in besseres Licht gesetzt“, sondern kann auch seine Angebote oder Bilder von Arbeiten aus seinen Werkstätten auf den Platz projizieren. „Im Sinne einer Bühnenbeleuchtung können auf dem Platz auch besondere Lichtstimmungen erzeigt werden“, sagt Mehlhorn.

Für Bürgermeister Reiner Breuer steht hinter dem Lichtkonzept die klare Absicht, das historische Erbe der Stadt zu betonen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. In diesem Sinne versteht er auch die Umgestaltung des Freithofes, wozu bald der erste Spatenstich erfolgen soll, sowie den Bau des Stadtmauerweges vom Freithof zum Münsterschul-Areal. Maßnahmen, die wie die jüngst eröffnete Verbraucherzentrale nicht aus dem Innenstadtfonds bezahlt werden, der City aber zugute kommen. Breuer: „Wir investieren ein Vielfaches dessen, was im Fonds zur Verfügung steht.“

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