Patenschaftsurkunde für Mittelstreckenflugzeug der Lufthansa

Der stellvertretende Bürgermeister unterzeichnete die Patenschaftsurkunde für Mittelstreckenflugzeug der Lufthansa.

Patenschaftsurkunde für Mittelstreckenflugzeug der Lufthansa
Foto: Lukas Baudach

Neuss. Der „Täufling“ selbst war verhindert. Während in der Business-Class-Lounge der Lufthansa am Düsseldorfer Flughafen am Mittwoch mit Sekt auf den neuen Linienjet mit dem Namen Neuss angestoßen wurde, war dieser schon irgendwo im europäischen Luftraum unterwegs — als fliegender Botschafter der Stadt. Der hat allerdings seit Mittwoch so etwas wie einen Patenonkel, denn Thomas Nickel, der stellvertretende Bürgermeister, unterzeichnete gemeinsam mit Heiko Brix, dem Leiter des Lufthansa-Vertriebs in Nordrhein-Westfalen, die Urkunde, mit der die Namensübertragung nun auch amtlich vollzogen ist.

Patenschaftsurkunde für Mittelstreckenflugzeug der Lufthansa
Foto: Stadt

Der Mittelstreckenjet ist der Nachfolger der bisherigen Lufthansa-Maschine „Neuss“, die am 9. November 1989 — dem Tag des Mauerfalls — von Dorothee Reinartz, der Gattin des damaligen Bürgermeisters Bertold Reinartz, mit Quirinus-Sekt getauft worden war. Diese Maschine vom Typ Boeing 737-300 war vor zwei Jahren außer Dienst gestellt worden — nach einem erfüllten Flugzeugleben. Am 4. Dezember 1986 offiziell in Dienst gestellt, kam die Maschine mit der internationalen Flieger-Kennung D-ABXL, die 23 Jahre mit dem Namen Neuss am Bug unterwegs war, auf stolze 50 876 Starts.

Die erste „Neuss“ war mit Sekt getauft worden, bei all ihren Nachfolgern spricht die Lufthansa nicht mehr von einer Taufe sondern nur noch von einer Namensübertragung. Denn die Patenschaft ist eine dauerhafte Institution. „Wir freuen uns, dass wir seit 25 Jahren mit der Stadt über eine Flugzeugpatenschaft verbunden sind und die Maschine den Namen Neuss buchstäblich in alle Welt trägt“, sagte Brix.

Einige Landungen hat der Airbus 321 bereits auf seinem Konto, denn der Jet absolvierte schon am 17. Dezember 2011 seinen Jungfernflug. Und auch namenlos ist der Flieger seit einigen Monaten nicht mehr, denn ein Wartungsaufenthalt wurde vor kurzem schon dazu genutzt, den neuen Namenszug auf den Flugzeugrumpf zu lackieren. Sogenannte Plane-Spotter, deren Hobby es ist, Flugzeuge zu fotografieren, hatten den Jet so schon gesichtet.

In diesen Tagen rund um die 25-jährige Flugzeugpatenschaft kann die neue „Neuss“ in vielen europäischen Großstädten beobachtet werden. Der Umlaufplan für die Maschine, die in München ihre Heimatbasis hat, sieht Flüge nach Istanbul, Barcelona, Stockholm, Moskau, Neapel, London, Athen und Lissabon vor — aber eben nicht Düsseldorf. So verpasste die „Neuss“, die im Funk nur über ihre internationale Kennung D-AIDN oder — kürzer — mit „Delta November“ gerufen wird, ihr eigenes Fest.

Aber da ging es anderen nicht anders. Die „Herford“ und die „Hamm“, für die a Mittwoch ebenfalls Patenschaftsurkunden unterzeichnet wurden, waren ebenfalls an ihrem „Ehrentag“ im Liniendienst unterwegs. Mit ihnen verfügt die Lufthansa nun über exakt 60 Maschinen, die den Namen einer deutschen Stadt oder eines Bundeslandes tragen.

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