Nutzen von Energie verdeutlichen

Spatenstich für Energielabor gesetzt. Auch das Ausland zeigt Interesse.

Rhein-Kreis Neuss. Zum Start der Bauarbeiten für das neue Energielabor des Rhein-Kreises Neuss rückten im Hammfeld drei Männer mit dem Presslufthammer an: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der Leiter des Berufsbildungszentrums Neuss-Hammfeld (BBZ) Hans-Georg Torkel und Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, haben am Samstag auf dem Gelände des BBZ mit den ersten Bohrungen begonnen. Die Bauarbeiten sollen bis Ende Mai dauern.

Das Herzstück des Energielabors wird das Experimentiergebäude sein. Durch 34 austauschbare Fassaden sollen unterschiedliche energietechnische Messungen und Simulationen ermöglicht werden. In zwei weiteren Bauabschnitten sollen zusätzlich fünf garagengroße Gebäude entstehen, die den Dämmstandard unterschiedlicher Epochen im Wand-, Boden- und Dachaufbau demonstrieren werden.

Für den ersten Bauabschnitt stellt der Rhein-Kreis Neuss, der zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Niederrhein und dem Berufskolleg für Technik und Informatik (BTI) Projektträger ist, 193 000 Euro bereit. Die anderen elf Kooperationspartner beteiligen sich entweder finanziell an dem Projekt oder stellen technische Ressourcen zu Verfügung. Die Gesamtkosten für alle drei Bauabschnitte sollen bei 760 000 Euro liegen.

Die Erkenntnis, dass die konkrete Umsetzung für ein intelligentes Energiemanagement in Gebäuden neben Planungskompetenz auch ein entsprechend geschultes Handwerk erfordere, sei die Initialzündung für das Labor gewesen, sagte Petrauschke. Ziel sei es, Auszubildenden, Handwerkern, Planern, aber auch der interessierten Öffentlichkeit die effiziente Nutzung von Energie in Gebäuden näher zu bringen.

Nutznießer des Labors werden neben Schülern des Berufskollegs auch Handwerker sein, die Lehrgänge zur beruflichen Weiterbildung absolvieren oder auch Architekten, denen das Techniklabor für die praxisnahe berufliche Weiterbildung zur Verfügung gestellt werden soll.

Die Schulleitung des BTI hat bereits für die Zeit nach der Fertigstellung des Energielabors Pläne. „Wir haben Unterrichtsmodule vervollständigt. Sie sind auf die neuen Möglichkeiten im Labor ausgerichtet“, erklärte Bert Vennen, stellvertretender Schulleiter des BTI.

Interesse an der Arbeit im neuen Energielabor hat auch schon eine Technische Schule aus der Nähe von Venedig gezeigt. Gemeinsam haben beide Schulleiter Inhalte für einen Unterricht, der in Englisch stattfinden wird, erarbeitet. Vennen freut sich über die Impulswirkung, die das Projekt „Energielabor“ jetzt schon zeige.

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