Neusser schreibt multimediales Orchideenbuch Neusser veröffentlicht Buch über Vielfalt der Orchideen

In seinem Buch „Eifel - Das bedrohte Orchideenparadies“ möchte Rainer Nahrendorf Naturfreunde für die Schutzbedürftigkeit der Blume sensibilisieren. Eine Gratwanderung zwischen Naturschutz und -nutzung.

 Auf seiner Suche nach Orchideen wurde Rainer Nahrendorf auch in der Nähe von Neuss fündig.

Auf seiner Suche nach Orchideen wurde Rainer Nahrendorf auch in der Nähe von Neuss fündig.

Foto: Rainer Nahrendorf

Sie gilt vielen als die eigentliche Königin der Blumen: die Orchidee. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass diese exotische Pflanze nicht nur in den Tropen wächst. Naturliebhaber wie der Neusser Rainer Nahrendorf erfreuen sich in der Eifel an bunt blühenden Orchideenhängen und -wiesen. Doch der Lebensraum der heimischen Orchideen schrumpft. In seinem neu veröffentlichten Buch „Eifel – Das bedrohte Orchideenparadies“ will Nahrendorf Wanderer für die Schutzbedürftigkeit der Blumen sensibilisieren. Dabei begibt er sich auf eine Gratwanderung zwischen Naturschutz und deren Nutzung.

„Die meisten Schädigungen geschehen nicht aus böser Absicht, sondern aus Unwissenheit. So werden Orchideen einfach zertreten, wenn Spaziergänger eine Wiese überqueren“, weiß der Autor. Um die Blumen vor diesem Schicksal zu bewahren, verfolgt Nahrendorf eine einfache Devise: „Man muss zeigen, was man schützen will.“ Deshalb werde die Königin der Blumen in seinem multimedialen Buch nicht nur mit Fotos, sondern auch in Form von Videos dargestellt. Per integrierten QR-Codes und Links gelangen die Leser zu Orchideenvideos und Hintergrundinformationen.

 Das Brandknabenkraut blüht in voller Pracht.

Das Brandknabenkraut blüht in voller Pracht.

Foto: Rainer Nahrendorf

Wem das jedoch nicht reicht, der kann sich – wie Nahrendorf – selbst auf die Suche nach der Blume begeben. In seinem Buch stellt der Autor zehn bekannte Orchideen-Biotope vor. Markierte Pfade und Warnschilder gewährleisten in diesen Gebieten den Schutz der anspruchsvollen Orchidee. Denn hinter einer blühenden Wiese steckt viel Arbeit: Mitglieder der Arbeitskreise Heimischer Orchidee und anderer Naturschutzorganisationen, aber auch Schäfer pflegen diese Gebiete aufopferungsvoll und verhindern durch Beweidung, dass sie verbuschen oder verfilzen. Deshalb stehen die Standorte unter besonderem Schutz der Arbeitskreise.

 Naturfreunde erfreuen sich an bunt blühenden Orchideen wie dem Mückenhändelwurz.

Naturfreunde erfreuen sich an bunt blühenden Orchideen wie dem Mückenhändelwurz.

Foto: Rainer Nahrendorf

Umso größer waren die Vorbehalte der Orchideenretter gegenüber Nahrendorfs Buch. „Die Natur verträgt keinen Massentourismus. Die Vereine möchten verhindern, dass viele Menschen kommen und verraten deshalb keine unbekannten Orchideen-Standorte“, sagt Nahrendorf, der selbst für einen Verhaltensknigge appelliert. Aus diesem Grund hat Nahrendorf auf eine Standortbeschreibung von unbekannten Gebieten verzichtet. Doch um sich an den exotischen Pflanzen zu erfreuen, müssen Neusser nicht weit reisen. Im Kapitel „Orchideenwunder von Garzweiler“ schildert der Autor eine Blumenpracht, die durch die Rekultivierung des Geländes entstanden ist.

Das Print-on-Demand-Buch ist online, zum Beispiel im e-Publi-Shop, oder im Buchhandel für 24,95 Euro zu bestellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort