Neusser meiden Plastiktüten

Seit diese Geld kosten, stellen die Kunden auf Alternativen um.

Neusser meiden Plastiktüten
Foto: dpa

Neuss. Seit gut einem halben Jahr können Händler selbstverpflichtend eine Gebühr auf Plastiktüten erheben. Auch Geschäfte in der Neusser Innenstadt ziehen beim Kampf gegen die Plastikflut mit. Bei den Kunden in der City scheint dadurch allmählich ein Umdenken stattzufinden.

Die Mayersche, Depot, Galeria Kaufhof — die Liste der Händler, die bis zu 25 cent pro Plastiktüte verlangen ist lang. Wer eine Alternative mit sich trägt kann auf Dauer nicht nur einiges sparen sondern auch die Umwelt schützen. Dass immer mehr Kunden ihren eigenen Beutel dabei haben, konnten auch die Einzelhändler in der Stadt feststellen. Selbst im Bekleidungsgeschäft „Mädchenstolz“, wo es grundsätzlich nur Papiertüten gibt, lehnen die Kunden deswegen eine Tüte oft ab, berichtet Mitarbeiterin Ela Spix.

Auch Dr. Robert Pape begrüßt das Umdenken der Neusser Kunden. Der Geschäftsführer der Marien Apotheke hat bereits im Jahr 2015 Die Initiative „Plastiktüte? Nein, danke!“ an den Standorten seiner Abotheken gestartet. Dort sind Plastiktüten zwar nach wie vor kostenfrei, doch seit eineinhalb Jahren werden die Kunden gezielt auf den Verzicht einer Plastiktüte hingewiesen.

„Damit wurden rund 37 000 Plastiktüten eingespart“, sagt der Apotheker. Für jede gesparte Tüte, wurden fünf Cent an einen guten Zweck gegeben. „Das hat viele auch dazu angeregt zusätzlich zu spenden“, freut sich Pape. Insgesamt konnten so 2000 Euro für den gute Zweck gesammelt werden. Unter anderem floss das Geld auch in die Sanierung des Schützen-Glockenspiels am Münsterplatz. Die freiwillige Vereinbarung des Handelsverbands und des Umweltministeriums sieht vor, dass innerhalb von zwei Jahren rund 80 Prozent der Plastiktüten kostenpflichtig sind. Laut einer EU-Richtlinie soll der Verbrauch der umweltschädlichen Tüten so bis 2025 von 71 auf 40 pro Kopf sinken.

Eine kreative Alternative wurde auch durch die Initiative „Transition Town“ ins Leben gerufen. Hinter der Idee der „Stadttasche“, steckt ein Pfandsystem für Stoffbeutel. Gegen eine Gebühr von fünf Euro können die Tragetaschen im Bücherhaus ausgeliehen werden.

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