Neusser Druckerei stellt Weihnachtskarten mit Laser her

Geschäftsführer Alexander Schroeder kennt die Trends: Unternehmen setzen im Gegensatz zu Privatpersonen eher auf konservative Motive.

Neuss. Kurz vor den Feiertagen wurde es für die sieben Angestellten der Druckerei Schroeder in Norf noch mal richtig stressig. Das Neusser Unternehmen hat sich auf die Herstellung filigran gelaserter Weihnachtskarten spezialisiert. „Vor den Weihnachtstagen bringt das einige Überstunden mit sich“, sagt Geschäftsführer Alexander Schroeder. Denn einige Anfragen kommen erst kurz vor dem Fest.

Hergestellt werden die Karten insbesondere für Unternehmen, die zum Weihnachtsfest individuelle Designs und Grüße an ihre Kunden verschicken wollen. Die Druckerei hat aber auch einen Katalog mit fast 60 Vorschlägen.

Je nach Auftrag schaffen die Mitarbeiter 150 bis 300 Exemplare pro Stunde. Für den bislang größten Auftrag über 600 000 Exemplare benötigte die Druckerei vier Wochen, erinnert sich Schroeder.

Es gibt ein paar Klassiker, doch die Auswahl an Motivvorschlägen variiert nach aktuellen Trends. Die würden maßgeblich zu Beginn des Jahres auf der „Paperworld“-Messe in Frankfurt definiert, berichtet Schroeder.

Ein Trend, den Schroeder bei seinen Kunden bemerkt hat: „Typografie und Schrift sind wieder mehr im Kommen.“ Auch der Aufbau der Karten wird zunehmend klarer gewünscht. Unternehmen würden jedoch generell zu konservativen Motiven tendieren, weiß der Geschäftsführer. Da gebe es deutliche Unterschiede zum Privatkunden. Wenn sich die Karte an internationale Kunden richtet, werde gerne auf etwas Neutrales wie Sternenbilder zurückgegriffen.

Über die Jahre, die Schroeder nun in der Branche tätig ist, hat der Ingenieur festgestellt, dass die Geschmäcker weltweit sehr verschieden sind. In den USA, aus denen der Betrieb 1996 seine erste Lasermaschine bezog, seien beispielsweise Eiskristalle als Motiv beliebt — bei deutschen Kunden hingegen nicht. Was aber allgemein gut ankomme, sind Farbkombinationen mit Anthrazit und Silber oder Blau und Silber. Diese Farbzusammenstellungen gelten als edel und seien sehr gefragt.

Schroeder wünscht sich, dass die Designs in Zukunft „etwas lockerer werden“. Denn nicht zuletzt das Internet habe einiges verändert — und die Konkurrenz erhöht. „Die einen wickeln alles nur noch über elektronische Kommunikation ab, die anderen besinnen sich wieder auf klassische Wege“, sagt Schroeder. Noch sieht er aber keine Bedrohung für seine Druckerei. Feine Laserkunst sei immer noch schwer selbst herzustellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort