Neuss: Xerox investiert in Standort

Zum Geburtstag des von Xerox erfundenen Kopierers werden Zahlen bekannt.

Neuss. Die Firma Xerox im Gewerbegebiet Hammfeld wird über eine halbe Millionen Euro in ihre Deutschlandzentrale investieren. "Wir werden den Showroom um das Dreifache vergrößern und die Büros der Mitarbeiter alle neu und modern gestalten", sagt Albert Brenner, Marketingleiter für Deutschland, Österreich, Schweiz und Niederlande, im Gespräch mit unserer Redaktion.

400 Mitarbeiter sind in der Firmenzentrale beschäftigt. Nach einer extrem schwierigen Phase vor sechs Jahren, als der US-Mutterkonzern kurz vor der Insolvenz stand, geht es dem Unternehmen heute wieder wirtschaftlich gut.

"Das liegt vor allem daran, dass wir unsere Aktivitäten in Deutschland an einem Standort, nämlich in Neuss, konzentriert haben", sagt Brenner. Von hier aus wird die Werbung, das Marketing und der Vertrieb gesteuert.

"Für den Verkauf sind 60 selbstständige Mitarbeiter zuständig, die den direkten Kontakt zum Kunden pflegen", sagt Brenner. Gerade mit dieser Methode ist das Unternehmen so erfolgreich, dass sie längst von anderen Firmen kopiert wird. Nicht über, sondern mit dem Kunden zu sprechen sei das Schlagwort, das den Erfolg zurückgebracht habe.

"Das ist bei uns deshalb so wichtig, weil wir das breiteste Angebot der Branche im Druckbereich haben", sagt Brenner. So biete das Unternehmen Drucker von 100 Euro für den Privatbereich bis zur 2,5 Millionen Euro teuren Profimaschine. Die spuckt 110 Farbseiten pro Minute aus.

Vor genau 70 Jahren hat Xerox den ersten Kopierer der Welt auf den Markt gebracht. Seitdem hat sich wenig an der Technik geändert: Wer etwas kopieren möchte, legt die Vorlage aufs Glas, drückt den Startknopf und schon kommt das Duplikat aus dem Fotokopierer. Seit Xerox das erste Gerät vorgestellt hat, erleichtern Fotokopierer die Arbeit.

Erfunden hat die Technik der US-Physiker Chester Carlson. Er war damals 24 Jahre alt und zutiefst genervt davon, dass er in der Patentabteilung eines Elektronikunternehmens in Indianapolis Zeichnungen kopieren musste. Was für ihn bedeutete, dass er sie abschrieb.

In seiner Küche überzog er eine Zinkplatte mit einer Schwefelschicht, die er anschließend mit einem Tuch kräftig rieb, um sie elektrostatisch aufzuladen.

"Dann wurde ein gläserner Objektträger auf die präparierte Platte gelegt. Auf das Glas hatte Carlson mit Tusche das Datum geschrieben", erzählt Brenner. Es folgte eine Belichtung, und das Glas wurde entfernt. Nun be-streute Carlson die Zinkplatte mit Bärlappsamen. Die formten sich auf der Platte zu einer Kopie des Schriftzugs: "10.-22.-38, Astoria".

Es ist bis heute das Prinzip der Kopierer und Drucker.

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