Stadt widerspricht Telekom Schulen müssen weiter auf Breitband warten

Neuss · Telekom beanstandet lange Wartezeiten auf Genehmigungen. Die Stadt wehrt sich.

. Unerfreuliche Nachrichten gab es für die Stadt Neuss jetzt bei einem Treffen im Kreishaus Grevenbroich. Dorthin hatte die Koordinatorin des Rhein-Kreises alle beteiligten Kommunen eingeladen, um unter anderem den Sachstand zum geförderten Breitbandprojekt zu besprechen. Dort wurde der Stadt Neuss mitgeteilt, dass es nach Angaben der Telekom zu Verzögerungen beim Breitband-Ausbau an Neusser Schulen kommen wird. Rund vier Monate länger soll es nun dauern.

Die gute Nachricht: „Unser Ziel ist es weiterhin, alle Schulen in Neuss bis 2020 mit einem Breitbandanschluss auszustatten. Nach jetzigem Stand wird dieses Ziel auch, trotz der im Schulausschuss angesprochenen Verzögerungen, erreicht werden“, sagt Stadtsprecher Tobias Spange auf Nachfrage.

Telekom wirft Stadt lange Bearbeitungszeit vor

Die Stadt widerspricht zudem der Telekom. „Der Grund für die Verzögerungen liegt nicht, wie von der Telekom behauptet, an zu langen Antragsverfahren für die Standortgenehmigungen“, sagt Spange. Von bisher 28 gestellten Anträgen seien bereits 24 genehmigt, zwei befänden sich noch in Bearbeitung und zwei weitere seien wegen ungeeigneter Standorte abgelehnt worden. Da vor der Genehmigung die Auswirkungen auf den Straßenverkehr (zum Beispiel die Sicht der Verkehrsteilnehmer oder verbleibende Gehwegbreiten) sowie andere öffentliche Belange (etwa Wechselwirkungen mit öffentlichem Grün) geprüft werden müssen, seien verschiedene Stellen der Neusser Stadtverwaltung zu beteiligen. Diese müssten die Standorte einzeln prüfen. „Die Bearbeitungszeit beträgt dabei weniger als sechs Wochen“, sagt Spange.

Insgesamt stehen 7,9 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung

Reinhold Jung vom Presseamt des Rhein-Kreises erklärt: „Den kreisweiten Gesamtplan des Breitband-Ausbaus beeinträchtigt diese Verzögerung nicht.“ Für den Ausbau hat der Rhein-Kreis Neuss eine Fördersumme von 7,9 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung. Abgeschlossen wird das Gesamt-Projekt voraussichtlich Anfang des Jahres 2021. Bis dahin sollen 335 Kilometer Glasfaser verbaut, 101 Netzverteiler gesetzt und insgesamt 1300 Adressen und 131 Schulen mit FTTH-Anschlüssen (Fiber-to-the-Home) versorgt sein. jasi

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