Neuss trifft gleich auf Titelkandidaten

Hockey-Zweitligist HTC startet nach solider Vorbereitung in die Saison.

Neuss trifft gleich auf Titelkandidaten
Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. In der zweiten Saison nach dem Abstieg aus dem Oberhaus zündet Hockey-Zweitligist HTC SW Neuss die nächste Stufe im Neuaufbau: „Im ersten Jahr haben wir den Umschwung eingeleitet, jetzt geht es darum, das schon Erreichte zu bestätigen“, sagt Teammanager Stephan Busse. Zum wichtigen Gradmesser könnte heute Abend (18 Uhr) zum Saisonstart an heimischer Jahnstraße Aufstiegsaspirant BW Köln werden. Ein Blick auf die Saison.

Auch wenn das Neusser Schützenfest, das rund 80 Prozent der Mannschaft für eine Woche lahmgelegt habe, HTC-Trainer Matthias Gräber nicht wirklich in den Kram passte, zeigt er sich mit der Vorbereitung insgesamt zufrieden: „Sie war nicht überragend, aber ganz okay.“ Nach dem Sieg beim eigenen Turnier um den „Natsu-Cup“ unterlag der Zweitligist dem Erstliga-Neuling Düsseldorfer HC mit 2:4. Ohne Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn sowie weitere Leistungsträger beendete der HTC am vergangenen Wochenende den „Clubwettkampf“ in Ludwigsburg mit einem 4:2-Erfolg über die Stuttgarter Kickers sowie Sieg und Niederlage gegen Gastgeber HC Ludwigsburg (beide 2. Bundesliga Süd).

Der nach Neuss zurückgekehrte Sybtain Raza (Pakistan) könnte sich als wirkliche Verstärkung herausstellen. Ebenso Oleskii Bielozerov, U21-Nationalspieler der Ukraine — „wenn er sich an das höhere Tempo gewöhnt“, sagt Gräber, der zudem große Stücke auf die Krefelder Lukas Busch (19) und Sören Eschler (20) hält. „Sie werden uns noch glücklich machen.“

Auf dem Weg, die 2. Liga in Zukunft mit jungen oder sogar selbstausgebildeten Kräften halten zu können, ist der HTC seit dem Abstieg ein gehöriges Stück vorangekommen. Am Ziel ist der Klub indes noch lange nicht. Der Trainer ist schon froh, dass die junge Garde im Verlauf der vergangenen Wochen und Monate Fortschritte gemacht hat: So habe Veit Cerwinski (21) in der Vorbereitung für „richtig Alarm“ gesorgt. Auch Phil Graue (23) sei nach einer gut einjährigen Eingewöhnungsphase endlich soweit, eine tragendere Rolle einzunehmen. Ebenfalls zu gefallen wusste Niclas Garms (21).

BW Köln und der Hamburger Polo Club tauchen auf jedem ligainternen Tippzettel in puncto erster Platz auf. Auch Gräber, ab dem 1. Oktober hauptamtlich angestellter Trainer in Neuss, sieht den Köln, Zweitliga-Vizemeister der Vorsaison, wieder ganz weit oben: „Eine Steigerung kann ja nur Platz eins heißen, der Druck liegt also eindeutig bei Blau-Weiß.“ Das Herzstück der Kölner ist weiterhin die Abwehr um den als Spielertrainer beschäftigten Olympiasieger Jan-Marco Montag (34) und den Ex-Neusser Axel Schmitz (38).

Insgesamt ist die 2. Liga Nord stärker einzuschätzen als in der abgelaufenen Spielzeit. „Aber auch wir sind tendenziell besser geworden“, sagt Gräber, der keinen Grund sieht, warum seine Schützlinge nicht wieder „lange oben mitspielen“ sollten — „vorausgesetzt, wir bleiben von Verletzungen verschont“. Die vergangene Spielzeit hatte der HTC auf Platz vier abgeschlossen.

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