Neuss: Techno-Fest auf der Kippe

„Circle of Love“ soll in zwei Wochen starten. Genehmigt ist das Festival noch nicht.

Neuss. "Noch 14 Tage", so kündigt es das Portal "festivalhopper" an, dann würden 20 000 Besucher an der Rennbahn erwartet: Auf fünf Bühnen (In- und Outdoor-Stages) werde dann Elektro und Trash, Techno und House-Musik geboten, und Beachvolleyball und Basketball gebe es auch. Auch der Veranstalter selbst preist das Festival. "Circle of Love, auf das sich NRW freut", steigt am Sonntag, 22. August, von 10 bis 22 Uhr.

Noch sei nichts genehmigt, sagt allerdings Peter Rebig von Neuss Marketing, die das städtische Gelände vermarktet. Grundsätzlich freue er sich über ein solches Event. "Aber wir wissen noch nicht, wie groß die Veranstalter planen und wo genau sie ihre Bühnen aufstellen wollen. Das wird zeitlich sehr, sehr eng."

Noch gehen die Wünsche der Veranstalter, darunter auch die Gastronomen des Rennbahn-Restaurants, und das, was die Stadt für möglich hält, auseinander.

Denn eine Woche vor dem Schützenfest sind die Vorbereitungen des Bürger Schützenvereins in vollem Gange, steht schon das Zelt, sind die Absperrungen um den Schießstand eingerichtet. "Auf mehreren Areas und mehr als 70 Hektar Rasenfläche inklusive Teichanlagen und Grillmöglichkeiten erwarten Euch unter anderem fulminante Live-Acts, DJ-Sets und Bühnenshows", kündigen die Veranstalter an.

So wird es aber sicher nicht vonstatten gehen. "Wir ziehen eine Art Demarkationslinie", sagt Peter Rebig. "Die Schützen können im Nordteil ungestört arbeiten, niemand darf das Gelände dort betreten. Das Festival findet nur im Südteil hin zur Stresemannallee statt."

Wo der Zugang auf den Rennbahn-Innenraum geschaffen wird, wie das Parkproblem zu lösen ist, wie viel Bühnen es tatsächlich geben kann - alles noch unklar. Noch fehlen Anträge und Gutachten, sagt Rebig.

Den Hinweis auf die Katastrophe von Duisburg vermeidet man bei den amtlichen Stellen; ohnehin werde eine solche Gestattungsplanung akribisch geprüft, sagt der Chef von Neuss Marketing.

Geworben wird jedenfalls in der Szene schon fleißig, Karten für 27Euro sind längst zu buchen. Ob es klappen wird mit dem Liebes-Zirkel-Musikprogramm, ist derzeit offensichtlich völlig offen.

Die Schützen jedenfalls wollen sich der Stadt gegenüber schriftlich äußern. "Wir haben große Bedenken und ein ungutes Gefühl", sagt Schützenpräsident Thomas Nickel. "Und gefragt hat uns vorher auch keiner." Der Vertrag mit der Stadt sichert den Bürgerschützen ein störungsfreies Schützenfest - und einen störungsfreien Aufbau.

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