Fehlalarm in Neuss Falscher Alarm bleibt rätselhaft

Neuss · Ursache für die Sirenengeräusche am Sonntagabend ist ungeklärt.

 Mit Sirenen wie dieser auf dem Quirinus-Gymnasium soll die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt werden.

Mit Sirenen wie dieser auf dem Quirinus-Gymnasium soll die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt werden.

Foto: Andreas WoitschützkeAndreas Woitschützke/Andreas Woitschützke

. Die Ursachenforschung, weshalb es am Sonntagabend zu deutlich hörbarem Alarm in Neuss gekommen ist, dauert an. Nach Auswertungen der Herstellerfirma, die Daten der vier im Stadtgebiet stationierten Sirenen ausgewertet hat, wurde bislang keine Erklärung dafür gefunden. Das teilt Stadtsprecherin Nicole Bungert mit. Die Ermittlungen dauern daher an. „Wir rechnen damit, dass dies noch zwei Wochen dauern könnte“, erklärt Bungert. Bis zur Klärung bleiben die Sirenen ausgeschaltet.

Der Vorfall gibt weiterhin Rätsel auf. Der Sirenenton war gegen 20.42 Uhr erstmals ertönt. Zu hören war ein jeweils eine Minute andauernder an- und abschwellender Ton. Danach gab es eine Pause, anschließend erklang der Ton erneut. Viele Bürger äußerten sich bei Facebook zu den Alarmgeäuschen. Feuerwehr und Leitstelle gaben per Twitter und Katastrophenschutz-App Nina Entwarnung: „Aktuell kommt es im gesamten Stadtgebiet zu Fehlauslösungen des Sirenennetzwerkes. Die Ursache für die Fehlfunktion ist aktuell noch nicht geklärt.“

Nach etwa einer Stunde schwiegen die Sirenen schließlich. Seither bleiben sie vorsorglich ausgeschaltet. Für die Warnungen ist die Kreisleitstelle zuständig. Hans-Joachim Klein, Leiter des Kreisordnungsamtes, hatte am Tag nach dem Vorfall betont, dass dringend geklärt werden müsse, ob es sich um einen technischen Defekt handele oder der Alarmton gar durch unbekannte Dritte ausgelöst wurde. Die Auslösung wird ausschließlich durch die Kreisleitstelle per Funksignal vorgenommen. Dies war am Sonntagabend allerdings definitiv nicht geschehen. Das teilte die Leitstelle bereits kurz nach dem Vorfall mit.

Aber die Ursachenforschung ist noch aus einem anderen Grund spannend. Denn die Stadt plant, ihr Sirenennetz bis Ende 2021 auf insgesamt 39 Standorte auszubauen. 800 000 Euro sollen dafür investiert werden, 121 000 Euro dieser Summe kommen als Zuschuss vom Land. Das Geld soll natürlich in Sirenen investiert werden, die fehlerfrei
funktionieren.

Der Wiederaufbau des Netzes wurde nach fast drei Jahrzehnten ohne Sirenen auf den Weg gebracht. Die Stadt hatte sich nach dem Mauerfall 1989 und dem Ende des Kalten Krieges entschlossen, die bis dahin vom Bund in Schuss gehaltenen und regelmäßig überprüften Sirenen nicht in eigene Regie zu übernehmen. abu

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