Gebäude am Nordbad in Neuss Hoffen auf Landesförderung für das marode Ringerzentrum

Neuss. · Der Kraftsportklub Konkordia trainiert ohne Lüftungsanlage.

 Eine Sanierung würde 4,1 Millionen Euro kosten.

Eine Sanierung würde 4,1 Millionen Euro kosten.

Foto: Andreas Buchbauer

Das „Ringerzentrum“ neben dem Nordbad soll modernisiert und kernsaniert werden. Die Maßnahme hängt jedoch von einer Förderzusage durch das Land NRW ab. Rund 3,7 Millionen Euro sollen – so hoffen Politik und Verwaltung in Neuss – aus der Städtebauförderung und dem vom NRW-Heimatministerium angestoßenen Pakt „Soziale Integration im Quartier“ fließen. Zehn Prozent der mit 4,1 Millionen Euro veranschlagten Maßnahme würde die Stadt Neuss tragen. „Der Antrag auf Fördermittel ist fristgerecht rausgegangen“, erklärt Stadtsprecher Peter Fischer.

Für den Kraftsportklub (KSK) Konkordia Neuss wäre die Modernisierung der Halle ein wichtiges Signal für die Zukunft. Denn die Nachfrage ist groß. „Wir haben in den vergangenen fünf bis zehn Jahren deutlich an Mitgliedern zugelegt“, sagt der KSK-Ehrenvorsitzende Hermann Kahlenberg. Das Problem sei nicht der Nachwuchs, sondern die Halle mit den Trainingsmöglichkeiten. „Die Umluft funktioniert nicht, man kann sagen: Das Gebäude schwitzt“, erklärt Kahlenberg.

Die Zustände sind im Rathaus bekannt. Das Ringerzentrum an der Neusser Weyhe, das aus einem Umbau der Umkleideräume des Freibads entstanden ist, gilt als sanierungsbedürftig. Im Trainingsbereich im Erdgeschoss fehlt nicht nur eine Lüftung, auch die Nassräume und von Vereinen genutzten Räume müssen modernisiert werden. Das scheiterte bislang an den klammen städtischen Finanzen. Die Landesförderung soll helfen.

Die Nutzung durch viele Akteure soll die Förderung ermöglichen

Die Idee: Mit der Sanierung sollen auch die Nutzungsmöglichkeiten erweitert werden. So wurde laut Stadt unter anderem im „Räumlichen Strukturkonzept 2025“ festgestellt, dass in der Nordstadt zusätzlicher Bedarf an einem Ort besteht, der der Integration dient. Daher wurden auch die Bedarfe und Nutzungsüberlegungen des Integrationsamtes, der Koordination der Netzwerk- und Quartiersarbeit für Senioren, des Kultur- und Jugendamts zusammengetragen. Ergebnis: Es soll ein Nutzungskonzept entwickelt werden, das über Sport-, Kultur-, Bildungs-, soziale und Raumangebote hinaus einen gemeinsamen Treffpunkt schaffen kann. Der Fokus soll auf demografische und kulturelle Vielfalt gelegt werden.

Ein solches Konzept würde auch mit Blick auf eine Fördermöglichkeit aus dem Investitionspakt Sinn ergeben. Denn im Programmaufruf des NRW-Heimatministeriums ist ausdrücklich erwähnt, dass Landesmittel bereitgestellt werden können, wenn ein besonderer Bedarf zur Förderung einer Einrichtung zur sozialen Integration vorliegt, beziehungsweise diese den sozialen Zusammenhalt im Quartier unterstützt.

Wann mit Post aus Düsseldorf zu rechnen ist, und ob das Projekt gefördert wird, muss abgewartet werden. Für den KSK Konkordia ist der Antrag auf Fördermittel aber bereits ein Hoffnungsschimmer. Mit einer modernisierten Halle lässt sich die Zukunft des Vereins schließlich einfacher gestalten, vor allem mit Blick auf steigende Mitgliederzahlen. abu

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