Tour in Neuss Das Kulturforum residiert in einem geschichtsträchtigen Haus

Neuss · Die Reihe „Neusser Mosaike“ macht in der Alten Post Station.

 Hans Ennen-Köffers (l.), Leiter des Kulturforums Alte Post, und Klaus Richter, städtischer Kurator, nehmen die Besucher mit auf eine Reise in die Geschichte des Hauses.

Hans Ennen-Köffers (l.), Leiter des Kulturforums Alte Post, und Klaus Richter, städtischer Kurator, nehmen die Besucher mit auf eine Reise in die Geschichte des Hauses.

Foto: Helga Bittner

. Christian Ehring und Jens Neutag, Martin Maier-Bode, Tina Teubner und Sabine Wiegand – wer weiß noch, dass diese erfolgreichen Kabarettisten ihre ersten Schritte auf der Bühne des Neusser Kulturforums Alte Post getan haben? „Tatsächlich hatte Tina Teubner Kurse bei Martin Maier-Bode belegt, der für uns als Dozent gearbeitet hat“, bestätigt Klaus Richter. Heute sind die Comedians in der ganzen Republik gefragt, sind Dauergäste auf diversen Fernseh-Kanälen, schreiben für berühmte Kollegen, so Martin Maier-Bode, der unter anderem Autor und Kabarettist im legendären Düsseldorfer Kom(m)ödchen ist.

Doch das ist nicht die einzige interessante Geschichte, die Klaus Richter bei der „Mosaike“-Tour am Sonntag, 13. Oktober, beim Gang durch das Haus erzählen wird. Als Künstler, Kurator und stellvertretender Leiter des Kulturforums kennt er die Historie der Einrichtung seit deren Gründung vor 30 Jahren.

Eine andere Geschichte reicht noch weiter zurück: die des Gebäudes Neustraße 28, das 1878 als Kaiserliches Postamt erbaut wurde. Noch bis 1986 war dort das Neusser Hauptpostamt untergebracht. Nach der sorgsamen Restaurierung des unter Denkmalschutz stehenden Hauses wurde dort das „Kulturforum Alte Post“ eingerichtet. „Das war damals wirklich einmalig: eine Jugendkunstschule als städtische Einrichtung“, berichtet Klaus Richter. Die „Schule für Kunst und Theater“ verstand sich in erster Linie als Ausbildungsstätte für junge Menschen, die eine künstlerische Ausbildung anstreben, inklusive „Mappenberatung“ für angehende Kunststudenten. Wie sich die ersten Studenten entwickelten, wurde sogar wissenschaftlich begleitet.

70 Kurse und Workshops werden pro Semester angeboten

Längst wurde der Adressaten-Kreis deutlich erweitert; annähernd 1000 Kursteilnehmer werden pro Halbjahr verzeichnet. So gibt es Angebote für Kinder ab vier Jahren ebenso wie Malkurse am Vormittag für Erwachsene. Die Schule für Kunst und Theater bietet den Menschen Freiräume, ihre Kreativität zu entfalten oder sich Anregungen zu holen: in rund 70 Kursen und Workshops in jedem Semester, bei Ausstellungen, Theateraufführungen, Vorträgen und Jazzabenden. So gehört die Jazz-Reihe „Blue in Green“, die Jazz-Gitarrist Philipp van Endert kuratiert, fest ins Jahresprogramm. Die Bühne im nur 120 Zuschauer fassenden Sälchen, auf der Künstler wie Hanns Dieter Hüsch, Hannes Wader oder Ilja Richter und zuletzt Marc Weide, Shooting-Star in der Zaubererszene, auftraten, wird heute hauptsächlich für Eigenproduktionen der beiden festen Theatergruppen sowie verschiedener Kurse genutzt.

Der Prachtbau an der Neustraße beherbergt außerdem noch die Städtische Galerie, die sechs Ausstellungen pro Jahr zeigt. Am Tag der Mosaike-Tour wird am Vormittag die Ausstellung „Vom Ursprung zurück zum Ursprung“ der Künstlerinnen Alwina Heinz und Lynette Diergaardt
eröffnet. Red

(NGZ)
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