Neuss: Pikrinsäure am Nelly-Sachs wird vom LKA abgeholt

Am Freitag wird die Pikrin-Säure im Nelly-Sachs-Gymnasium vom LKA abgeholt. Wegen der geringen Menge muss nicht gesprengt werden.

Neuss. Die Zahl der Einsätze an nordrhein-westfälischen Schulen wegen getrockneter und damit gefährlicher Pikrinsäure ist in den vergangenen Tagen in die Höhe geschnellt. Fast 40 Mal mussten LKA-Experten ausrücken, um den Stoff unschädlich zu machen. Bei der Überprüfung der Bestände ist gestern auch ein Gefäß mit weniger als 50 Gramm Pikrinsäure im Neusser Nelly-Sachs-Gymnasium an der Eichendorffstraße gefunden worden.

Schulleiter Hanns-Friedrich Noirhomme gibt Entwarnung: "Die Menge ist sehr gering. Sie muss nicht gesprengt werden, sondern wird Freitag von den Beamten des Landeskriminalamtes abgeholt." Zur Sicherheit schickten die Verantwortlichen die Schüler der Nachmittagskurse gestern nach der 6. Stunde nach Hause. Der Unterricht, betont Schulleiter Noirhomme, gehe heute normal weiter, nur der Raum, in dem sich die Säure befinde, bleibe gesperrt.

Auch Lehrer des Albert-Einstein-Gymnasiums in Kaarst hatten sich besorgt an die Polizei gewandt. "Der Stoff war hier aber in ordnungsgemäßem Zustand", berichtet Polizeisprecher Hans-Willi Arnold.

Pikrin wird im Chemieunterricht unter anderem beim Mikroskopieren verwendet. Wird der Stoff mit Wasser aufbewahrt, ist er ungefährlich. Trocknet die Säure aus, bilden sich gelbe Kristalle, die schon bei geringer Erschütterung explodieren können. Die Chemikalie kann explosiver sein als der Sprengstoff TNT.

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