Personalmangel bei der Neusser Kirmes „Plötzlich waren alle Mitarbeiter weg“

Neuss · Mitarbeiter, die plötzlich abspringen, Mindestlohn, bürokratische Hürden: Viele Schausteller berichten von Problemen bei der Personal-Suche. Als „Brandbeschleuniger“ erwies sich auch die Corona-Pandemie.

Die Schaustellerfamilie Markmann – hier Hubert mit seiner Tochter Romina – musste wegen Personalknappheit bereits Veranstaltungen absagen.

Die Schaustellerfamilie Markmann – hier Hubert mit seiner Tochter Romina – musste wegen Personalknappheit bereits Veranstaltungen absagen.

Foto: Simon Janßen

Die Ermüdung ist Hubert Markmann anzumerken, wenn er über das Thema spricht. In den vergangenen Jahren ist die Suche nach geeignetem Personal für den Schausteller eine immer größere Herausforderung geworden. Im vergangenen Jahr musste er sogar zwei Veranstaltungen absagen – kurzfristig, weil das eingeplante Personal spontan absprang. In einem ähnlichen Fall, so erinnert sich Tochter Romina, hätten kurzfristig ihre Oma und eine Freundin einspringen müssen, um das Fahrgeschäft betreiben zu können. „Plötzlich waren alle Mitarbeiter weg“, sagt sie. Auf der Furth, wo am Freitag die Kirmes eröffnet wird, sind die Markmanns derzeit mit drei Kräften vom Stammpersonal (eigentlich würden zehn benötigt) am Start. Das Trio habe zwar drei weitere Helfer aus Rumänien mitgebracht, davon sei allerdings nicht jeder zu gebrauchen, wie Hubert Markmann betont, der auf zusätzliche bürokratische Hürden hinweist (jeder Mitarbeiter, auch aus dem Ausland, braucht nun eine Steuernummer), mit denen sich die Schausteller herumschlagen müssen.