Neuss: Orden und Bützchen für alle

Das Prinzenpaar ist in Hochstimmung, im Zeughaus übernehmen die Narren die Polizeigewalt.

Neuss. Erst im Januar hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als Polizeichef angekündigt, dass bald eine mobile Wache für mehr Sicherheit in der Stadt sorgen wird. Einzelheiten sind gestern im Zeughaus bekannt geworden: Statt eines Mercedes-Sprinters ist ein rosafarbener Cadillac für diesen Spezialeinsatz umfunktioniert worden.

Freilich wurde der Ami-Schlitten aus Pappmaché nur für den einen Auftritt der Polizei-Tanzgarde vorgeführt, die sich gestern Mittag beim traditionellen Prinzenempfang im 50er Jahre-Look auf der Bühne präsentierte.

Prinzenpaare und Dreigestirne aus dem Rhein-Kreis Neuss und Umland waren mitsamt ihrem Gefolge wieder ins Neusser Zeughaus gekommen. Während sie morgen den Bürgermeistern die Amtsgewalt entreißen, konnten sie gestern dem Landrat schon mal die Polizeigewalt abnehmen. Eine hervorragende Grundlage für Weiberfastnacht, waren sich die Majestäten einig.

Petrauschke, als keckes Teufelchen kostümiert, trennte sich schweren Herzens von seiner polizeilichen Macht. Schließlich zog Petrauschke von Tisch zu Tisch, um den Tollitäten den Polizei-Orden zu überreichen. Für das Kinderprinzenpaar aus Rommerskirchen, Lilly I. und Tim I., gab es noch einen Polizeibären aus Plüsch.

Frohgelaunt schunkelte auch das Neusser Prinzenpaar im Zeughaus mit, das später beim Besuch in der WZ-Redaktion Orden gegen Kamelle tauschte. Traditionell unterstützt die WZ die Narren mit einigen Kartons leckerer Gummibärchen für den Kappeszug.

Am Tag vor dem Beginn des Straßenkarnevals gibt es für Prinz Peter I. nur ein Fazit: "Schön!" Wehmut oder eher Erleichterung? Was überwiegt am Ende der Session? Auf diese Frage findet Prinz Peter schnell eine Antwort: "Ich bin eher wehmütig. Meinetwegen könnte es noch ein paar Wochen so weitergehen."

Auch beim Bützen hat sich beim Prinz noch längst keine Routine eingestellt, aber: "Nach dem dritten habe ich aufgehört zu zählen", scherzt er. Die Session sei für die beiden ein einmaliges Erlebnis, doch am Mikrofon fühlt sich der Prinz nicht wirklich wohl.

"Ich hatte nie ein Problem vor einer Gruppe zu sprechen, aber mit so einem Mikro sieht die Sache schon anders aus. Doch langsam fängt die Sache an, Spaß zu machen", freut er sich. "Einmal kam ich allerdings gar nicht dazu, etwas zu sagen. Da ließ mich der Sitzungspräsident einfach nicht zu Wort kommen."

Mit Vorfreude blickt das Geschwister-Paar auf Altweiber und den Kappessonntagszug. "Der Zug ist natürlich ein Highlight für sich. Was Altweiber angeht, da weiß ich bislang nur, dass ich an diesem Tag gar nichts zu sagen habe", meint Peter traurig.

Im Rückblick ziehen die Regenten ein positives Fazit. Diana wird nach ihrer Zeit als Novesia wieder als Tanzmariechen zu ihrer Garde zurückkehren. "Eigentlich wollte ich ja im Jubiläumsjahr aufhören. Aber ich glaube, ich mache doch noch ein Jahr weiter", sagt sie.

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