In der Neusser Nordstadt Großer Ansturm auf das Neusser „Testcenter Corona“

Neuss/Grevenbroich. · In Grevenbroich soll am 19. März das Testcenter öffnen. In Neuss war die Nachfrage am ersten Tag groß.

 Die am Mittwoch eingerichtete Teststelle in Neuss befindet sich in der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft am Nordbad.

Die am Mittwoch eingerichtete Teststelle in Neuss befindet sich in der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft am Nordbad.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Wie geplant ist  in Neuss das „Test-Center Corona“ am Mittwoch in der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft neben dem Nordbad an den Start gegangen – und war direkt voll ausgelastet. Wie Kreissprecher Benjamin Josephs mitteilte, wurde mit acht vorgenommenen Tests am ersten Tag bereits die Obergrenze erreicht. Man sei jedoch jederzeit in der Lage, die Kapazitäten zu erhöhen. „Wir behalten die Situation im Auge“, so Josephs. Auch für die nächsten Tage seien die Termine bereits „gut nachgefragt“.

Das Test-Center wurde von der Stadt Neuss, dem Rhein-Kreis Neuss und der Ärzteschaft in einer Trägergemeinschaft eingerichtet. Es soll dazu dienen, die Haus- und Kinderärzte sowie die Notfallambulanzen der Krankenhäuser zu entlasten. Der Rhein-Kreis weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass Spontan-Besuche im Center nicht möglich sind. Das Test-Verfahren könne nämlich nur nach Zuweisung durch das Gesundheitsamt in Anspruch genommen werden. Die niedergelassenen Ärzte stellen dort das Personal und werden unterstützt durch Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes und der Johanniter.

Menschen, die Symptome bei sich feststellen oder begründet annehmen, mit dem Corona-Virus infiziert zu sein, werden gebeten, nicht unaufgefordert zum Arzt oder in das Krankenhaus zu fahren. Sie sollten zunächst telefonisch den Rat ihres Haus- beziehungsweise Kinderarztes einholen, den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116117 (ohne Vorwahl) oder die Hotline des Gesundheitsamtes (Tel. 02181/6017777) wählen. Die Hotline des Gesundheitsamtes ist Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr und Samstag und Sonntag zwischen 9 und 18 Uhr zu erreichen.

Die Grünen bringen das Thema Corona auch beim Kreisausschuss am 18. März aufs Tableau. Sie fordern unter anderem eine Stellungnahme der Kreisverwaltung zu dem Vorschlag, eine zentrale Infektionsstation für den Rhein-Kreis aufzubauen. Diese könnte die Versorgung in den Krankenhäusern absichern.

In Grevenbroich wird das
Auerbachhaus hergerichtet

In Grevenbroich wird das geplante Corona-Diagnose-Zentrum voraussichtlich am Donnerstag, 19. März, seinen Betrieb aufnehmen. Zurzeit wird das Auerbachhaus auf der Stadtparkinsel für diese Aufgabe hergerichtet. Die dort geplanten Veranstaltungen werden in den kommenden Wochen in andere städtische Gebäude verlegt.

Mit Unterstützung der niedergelassenen Ärzte und des Rhein-Kreises Neuss plant die Stadt ein zentrales Diagnose-Zentrum. Es soll das Gebiet der Stadt Grevenbroich sowie der Nachbarkommunen Jüchen und Rommerskirchen abdecken. Eine Vereinbarung wurde am vergangenen Freitag getroffen.„Die Vorbereitungen laufen seitdem auf Hochtouren“, sagt Rathaussprecher Stephan Renner. Derzeit wird das Auerbachhaus auf seine künftige Aufgabe vorbereitet. Das Gebäude wird desinfiziert, neben Untersuchungsräumen werden auch Wartebereiche eingerichtet – mit Stühlen, die wegen einer möglichen Infektionsgefahr im Abstand von zwei Metern aufgestellt werden sollen. Die im Auerbachhaus geplanten Veranstaltungen werden in andere Gebäude im Stadtgebiet verlegt.

„Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass das Corona-Diagnose-Zentrum für vier bis sechs Wochen betrieben werden muss“, sagt Stephan Renner. Wie viele Ärzte dort künftig abwechselnd ihren Dienst verrichten werden, steht noch nicht fest. Ebenso bleibt vorerst die Frage offen, zu welchen Zeiten die Untersuchungen angeboten werden sollen. Diese und andere Details will die Stadtverwaltung in der nächsten Woche mitteilen.

Fest steht: „In dem Diagnose-Zentrum wird an mehreren Tagen in der Woche durch niedergelassene Ärzte ausschließlich nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung getestet“, sagt Stephan Renner. Die Termine können dann über die zentrale Hotline des Rhein-Kreises Neuss (Tel. 02181/6017777) abgestimmt werden. Bis dahin werden Bürger, die befürchten, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, von der Stadt gebeten, sich an ihre Hausarztpraxis zu wenden. Über die Hotline melden sich zurzeit viele Bürger mit der Frage, ob bei ihnen ein Verdacht auf eine Erkrankung mit dem Coronavirus besteht. Um die Möglichkeit einer ersten Selbsteinschätzung zu geben, hat der Rhein-Kreis Neuss eine Online-Befragung erstellt. Sie gibt eine erste Einschätzung darüber, ob man zur Risikogruppe gehört. jasi/wilp

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