Neuss: Neubaugebiet Allerheiligen - Angebot übersteigt Nachfrage

Die Vermarktung für das Baugebiet B läuft nur äußerst schleppend.

Neuss. Kurze und dazu autofreie Wege zur S-Bahn oder zum nächsten Einkaufsladen, sieben Hektar Grünflächen, frische Erdbeeren direkt vom Bauern und doch moderne Infrastruktur - kurz gesagt: Es ist die ideale Verknüpfung von Stadt- und Dorfleben. So preist die Stadtverwaltung die Grundstücke im Neubaugebiet Allerheiligen an.

Doch was im Baugebiet A gut funktioniert hat - hier stehen nur noch wenige Grundstücke zur Verfügung - läuft beim 34 Hektar großen Plangebiet B ziemlich schleppend.

So schleppend, dass die FDP am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss von der Verwaltung wissen wollte, warum eine derartige Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage bestehe. Denn Fakt ist: Im aktuellen Haushaltsentwurf wurden die erhofften Einnahmen für den Grundstücksverkauf in AllerheiligenB von 4,2 auf 3,2 Millionen Euro nach unten geschraubt.

Dabei ist die Nachfrage nach Wohnbauland in Neuss insgesamt hoch, 500 Anfragen würden sich auf den Schreibtischen der Liegenschaftsverwaltung stapeln, hat Antragsteller Heinrich Köppen in Erfahrung gebracht.

Um diesen Bedarf zu befriedigen, denkt Bürgermeister Herbert Napp laut darüber nach, etwa in Hoisten-West 21 Hektar Fläche für Wohnbebauung auszuweisen. Aber warum wollen die Menschen nicht mehr nach Allerheiligen, wo im Baugebiet B allein 50 Wohneinheiten für Doppel- und Einfamilienhäuser für private Bauherren vorgesehen sind?

Auf eine direkte Antwort warteten die Ausschussmitglieder gestern jedenfalls vergeblich, der Erste Beigeordnete Frank Gensler stellte in Aussicht, dass die Verwaltung erst in der nächsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses auf die Fragen eingehen könne.

Bis dahin solle auch geklärt sein, ob im erfolgreichen Baugebiet A tatsächlich eine ungewöhnliche hohe Fluktuation herrsche, wie Köppen zu Ohren gekommen sei.

Die Frage, ob die Zuständigkeit der Vermarktung bei der Verwaltung an der richtigen Stelle aufgehoben sei, will zudem Rolf-Ingo Stolz von der SPD in einem Erweiterungsantrag wissen. Abgeschmettert wurde mit den Stimmen der CDU sein Wunsch, zu prüfen, ob nicht der ehemalige Sonderausschuss Allerheiligen wieder eingerichtet werden soll.

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