Politik in Neuss Linke will Debatte über „Graue Wölfe“

Neuss · (-nau) Wie hält es die Stadt eigentlich mit den „Grauen Wölfen“? Diese Frage stellt Roland Sperling, der Fraktionsvorsitzende der Linken, nachdem durch einen Besuch des CDU-Politikers Jörg Geerlings in der Moschee Further Straße der dort beheimatete türkische Kulturverein wieder in den Blick geraten ist.

 Kommunalwahl 2020: Die Kandidaten der Partei Die Linke hier: Falk vom Dorff, *1987 in Neuss, Student

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Foto: Die Linken

Nun wird sich wohl der Rat mit diesem „Fall“ beschäftigen.

Der Besuch von Geerlings in einer Moscheegemeinde, die zum Dachverband der türkisch-nationalistischen „Grauen Wölfe“ gehört und, so Sperling, „offen deren Zeichen trägt“, sei völlig inakzeptabel. Andererseits hält es der Linken-Sprecher für nachvollziehbar, dass sich der CDU-Politiker darauf verlassen habe, dass der Further Moscheeverein unverdächtig ist, wird dieser doch auf der Internetseite der Stadt als Neusser Migrantenverein aufgelistet und damit „quasi offiziell als Ansprechpartner anerkannt“.

Geerlings hatte im Landtagswahlkampf die Moschee auf Anraten einer Parteifreundin besucht und im Ramadan am so genannten Fastenbrechen teilgenommen. Die Symbole der „Grauen Wölfe“ habe er dort nicht wahrgenommen, sagt Geerlings, dem nach eigenen Angaben auch keine rechtsradikalen Äußerungen zu Ohren gekommen sind. Auch hätte er die Zeichen im Zweifel auch nicht zu deuten gewusst. Sperling glaubt ihm das. „Es ist nicht Aufgabe eines Landtagsabgeordneten oder eines Stadtverordneten, durch detektivische Internetrecherche die Gesprächspartner der Stadt zu überprüfen“, sagt er. Was Geerlings passiert sei, „hätte deshalb vielen von uns Stadtverordneten ebenso passieren können.“

Sperling fragt deshalb nach der Schuld der Verwaltung. Die Aussage, der Verwaltung seien seitens der Sicherheitsbehörden keine Erkenntnisse mitgeteilt worden, nennt er unglaubhaft. Denn spätestens seit 2014 ist bekannt, was es mit diesem Verein auf sich hat. Offenbar, kommentiert Sperling in Richtung der Stadt, habe es die „in der Vergangenheit nicht so genau wissen wollen.“

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