Nach Klagen über Drogenhandel in Neuss Die Lage im Marienviertel hat sich entspannt

Neuss. · Die Anzahl der Beschwerden wegen des Drogenhandels in dem Viertel geht laut Polizei zurück.

Es tut sich etwas im oft kritisierten Marienviertel. Das in der Vergangenheit wegen einer offenen Drogenszene in die Schlagzeilen geratene Bahnhofsumfeld ist in den vergangenen Wochen und Monaten – zumindest weitgehend – zur Ruhe gekommen. Zu diesem Ergebnis sind jetzt die beteiligten Parteien des „Runden Tisches Marienviertel“ gekommen, die in regelmäßigen Abständen zusammentreffen, um die Situation gemeinsam zu analysieren. Teilnehmer sind unter anderem die Polizei, das Ordnungsamt, Sozialverbände, Stadtplanungsamt und die Anwohnerinitiative, die sich 2016 gegründet hatte, nachdem sich Bürger unter anderem durch Drogenhandel und Vandalismus in dem Gebiet bedroht fühlten. „Insgesamt hat sich die Situation sehr beruhigt. Es gibt punktuell noch Auffälligkeiten, aber vor allem die Wohnbereiche sind nicht mehr so betroffen wie früher“, sagt der Vereinsvorsitzende Andreas Alberts. Lediglich das letzte Stück der Krefelder Straße, zwischen Kapitelstraße und Bahnhof, bereite den Anwohnern weiterhin Sorgen.

Teilnehmer des Runden Tisches ziehen ein positives Fazit

Als Grund für die beruhigte Situation nennt Alberts die erhöhte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt. „Das Ordnungsamt ist aber leider nur unregelmäßig am Wochenende in der Stadt aktiv“, sagt Alberts, der sich eine höhere Frequenz wünscht. Lob hat er aber auch für die Streetworker, die in dem Bereich aktiv sind.

Auch Polizeisprecherin Diane Drawe zieht ein positives Fazit nach dem jüngsten Runden Tisch. Dieser habe „mit konstruktiven Diskussionen sowie in routinierter, angenehmer Arbeitsatmosphäre stattgefunden. Die Beteiligten haben die Lage gemeinsam erörtert. Die routinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten führt dazu, dass sich die Lage entspannt hat. Das Beschwerde- und Hinweisaufkommen kann aktuell als zurückhaltend bezeichnet werden. Die Kontrollen werden fortgesetzt“, sagt Drawe.

Immer wieder hat die Polizei in den vergangenen Monaten Großkontrollen im Marienviertel vorgenommen. Dabei wurden teilweise neben Drogen auch verschiedene Waffen sichergestellt. Die Maßnahmen haben offenbar abschreckende Wirkung auf die von Anwohnern gefürchtete Klientel gehabt, wenngleich Alberts betont, dass es teilweise zu einer Verlagerung der „Szene“ in Richtung Pierburg-Brücke gekommen sei. jasi

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