Neuss: Jüdisches Zentrum an der Leostraße

Beschluss: Stadt unterstützt Projekt mit 750 000 Euro.

Neuss. Die Idee sorgte für Schlagzeilen, der Stadtrat fasste einen einstimmigen Beschluss. Die Jüdische Gemeinde in Neuss, organisatorisch der Düsseldorfer Gemeinde angeschlossen, baut eine Synagoge und ein Gemeindezentrum am Standort des früheren Rheinischen Landestheaters an der Drususallee oder am an der Promenadenstraße nah am alten Synagogen-Platz. Stadt und, so die Erwartungen, das Land würden die Gemeinde unterstützen. Doch die Pläne wurden nicht verwirklicht, es gab "zum Teil unwürdige Diskussionen", wie SPD-Fraktionschef Reiner Breuer erinnerte. Sieben Jahre später wird nun zwar keine Synagoge, aber doch ein jüdisches Gemeindezentrum errichtet.

Der Stadtrat befürwortete jetzt einstimmig eine Zahlung von 750 000 Euro an die Jüdische Gemeinde. Damit soll das alte Kindergartengrundstück an der Leostraße gekauft und ein Gemeindezentrum eingerichtet werden. Das Geld stellt die Stadt überplanmäßig bereit. Dafür wird die Gewinnausschüttung aus dem Bereich Liegenschaften um diese Summe erhöht. Bürgermeister Herbert Napp legte in der Ratssitzung Wert darauf, dass mit der Entscheidung der Synagogenbau an der Promenadenstraße nicht ad acta gelegt sei. Der alte Ratsbeschluss gelte unverändert, und man werde "weiter daran arbeiten, ihn zeitnah umzusetzen". Auch dies ist in dem Zuschussbeschluss berücksichtigt. Sollte die Gemeinde ihr Zentrum einmal aufgeben, fällt das Grundstück der Stadt zu.

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