Neuss: Im Theater Ängste besiegen

Das Wintermärchen feiert am 7. November Premiere.

Neuss. Die Kunst ist es, ein Märchen, das Fürchten und Gruseln behandelt, so darzustellen, dass sich keine Kinder gruseln oder fürchten. Dieses Wagnis begeht das Rheinische Landestheater in Neuss mit seinem Wintermärchen. Für dieses Jahr wurde das "Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen" ausgewählt. "Das Stück ist für Kinder ab sechs Jahren gedacht, deshalb müssen bedrohliche Personen oder Situationen kinderfreundlich umgesetzt werden", erklärt Edda Klepp, die Regisseurin.

Wo in dem Märchen von fünf Gehängten die Rede ist, werden mit Tüchern umhüllte Heliumballons über die Bühne schweben. Durch Licht- und Musikeffekte wird eine gruselige Stimmung hergestellt, ohne die Kinder zu schockieren. Als Grundlage für das Stück wurde auch nicht das originale Märchen verwendet, sondern eine kindgerechte, freche Märchenfassung von der Theaterautorin Katharina Schlender. "Die Sachen werden mit mehr Humor behandelt als im Original", sagt Klepp.

Das Thema des Stücks "Angst" soll interpretiert werden als Angst vor dem Ungewöhnlichen und Fremden. "Die Personen sehen ungewöhnlich aus und verhalten sich auch so", sagt Klepp. Dabei soll auch die Frage eine Rolle spielen, welche Ängste angeboren und welche erlernt sind.

Musik wird in diesem Weihnachtsmärchen eine wichtige Rolle spielen, da sie die Emotionen ausdrücken soll, die die Hauptfigur empfindet. Zur Musik wird auch an einigen Stellen getanzt. "Aus kindgerechten Gesten entwickelt sich ein Tanz, der etwas von der Geschichte erzählt", erklärt Claudia Braubach, die Choreographin. "Der Gruselfaktor ist durch Tanz anders ausdrückbar", ergänzt Klepp.

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