Heimatverein Holzheim zieht in Neuss um Heimatverein Holzheim zieht in neue Räume an der Bahnhofstraße

Holzheim. · Max Ankirchner richtet seinem Heimatverein Holzheim ein neues Domizil ein.

 Theo Segger vom Heimatverein Holzheim an der neuen Rittertafel des Vereins, erworben von einer Bank aus dem Freistaat Thüringen.

Theo Segger vom Heimatverein Holzheim an der neuen Rittertafel des Vereins, erworben von einer Bank aus dem Freistaat Thüringen.

Foto: Andreas Woitschützke

An dem Tisch, an dem künftig der Heimatvereins-Vorstand oder der Arbeitskreis Mundart tagen, wurden schon Millionen-Deals abgeschlossen. Denn die kreisrunde Sitzgruppe, die mit ihren zwölf Plätzen an die ritterliche Tafelrunde des legendären König Artus erinnert, schmückte bis vor kurzem den Konferenzraum einer Bank in Thüringen. Gefunden hat sie Max Ankirchner, der Vorsitzende des Heimatvereins, im Kleinanzeigenportal von Ebay und – nach Überweisung von 500 Euro – als Selbstabholer im Kastenwagen durch die halbe Republik gekarrt. Die Aktenschränke hatten es nicht ganz so weit. Die habe er – weil das Budget für Mobilar klein ist – bei einem „Büro-Second-Hand“ in Ratingen aufgetrieben.

Der Heimatverein muss sich jetzt eine Einrichtung zusammenstoppeln, weil er im Haus Bahnhofstraße 94, wo vor Jahren das Geschäft Kurzwaren und Bekleidung Petry und anschließend ein Zahnlabor ansässig war, ein Ladenlokal anmieten konnte. 82 Quadratmeter hat das neue Vereinsheim, Sozialräume nicht mitgerechnet. Den Zuschlag bekam der Verein weil er, wie Ankirchner erklärt, von allen Interessenten der ruhigste Mieter zu werden versprach. Das war dem Vermieter sogar bares Geld wert. Der Preis sei äußerst fair, sagt Ankirchner, gleichwohl sei die finanzielle Belastung spürbar, sagt der Vorsitzende. Der Vorstand werde den 720 Mitgliedern eine Beitragserhöhung nicht ersparen können.

Eine Beitragserhöhung wird
nicht ausbleiben können

Den ganzen Aufwand betreibt der Heimatverein, weil er sein bisheriges Domizil im Pfarrheim verlieren wird. Die Martinus-Gemeinde wird ab 2021 ihre Kirche sanieren und in diesen Komplex ein Pfarrheim integrieren, in dem Externe aber keine eigenen Räume mehr bekommen werden. Das alte Pfarrheim aber wird verkauft. Weil danach etliche Vereine auf „Herbergssuche“ gehen müssen, rechnet Ankirchner mit einem Run auf die freien Räume in der Stadt, der die Preise treiben könnte. Da wollte er „seinen“ Verein vorher gut versorgt und untergebracht wissen.

Punkt zwei ist, dass der Heimatverein in seinen Pfarrheim-Kellerräumen kaum sichtbar gewesen war. Zur Sprechstunde kamen zuletzt so wenige, dass diese nur noch einmal im Quartal angeboten wird. An der neuen Adresse aber wird sich der Verein gut präsentieren können, denn er hat jetzt auch ein Schaufenster. Das ist derzeit noch schützenfestlich dekoriert und wird auch danach „kein leerer Raum sein“. Das Eröffnungsfest für das Vereinsheim ist im September geplant.

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