Verkaufsoffener Sonntag in Neuss Hansefest trotzt usseligem Wetter

Neuss · Shoppen und Open-Air-Programm lockten zum Bummeln  in die Innenstadt. Es gab Spaß für die Kleinen, Kultur für die Großen und für alle etwas Leckeres zum Abschluss. Wegen des Wetters kamen aber 25 Prozent Besucher weniger als sonst.

Für die Besucher des 33. Hansefestes Neuss waren drei Dinge wichtig: Eine Portion rheinische Gelassenheit, ein Regenschirm und Kleidung, die den herbstlichen Temperaturen angemessen war. Mit dieser Ausstattung lohnte am Wochenende der Weg in die Innenstadt, denn neben Shopping in den Neusser Geschäften boten Händler an ihren Ständen an, was es sonst nicht an jeder Ecke gibt. Auf Markt und Freit­­­­hof war die Zone für leckeres Essen, Feiern und Spielen für die Kinder eingerichtet.

Es ist die Mischung aus Stadtfest mit Bühnenprogramm und Shopping-Erlebnis, die das Neusser Hansefest ausmacht. Nachdem das Fest 2020 aufgrund der Corona Pandemie ganz abgesagt werden musste, konnte es im Vorjahr nur unter Auflagen und in verkleinerter Form durchgeführt werden. In diesem Jahr war die Stadt Neuss dagegen bereits im Mai Gastgeber des Hansetags, zu dem zahlreiche Vertreter der Hansestädte angereist waren. Zum traditionellen Hansefesttermin präsentierten sie sich deshalb nicht noch einmal in Neuss.

 Auf dem Freithof gab es am Wochenende ein Angebot für die jüngsten Hansefest-Besucher.

Auf dem Freithof gab es am Wochenende ein Angebot für die jüngsten Hansefest-Besucher.

Foto: Andreas Woitschützke

Zwei Dinge trübten die Feststimmung: Zum einen machte das Wetter nicht mit, schon der Samstag kam mit herbstlichen Temperaturen und Regenschauern daher. Da blieb so mancher lieber zuhaus. Und die, die sich auf den Weg gemacht hatten, zeigten sich zum Teil enttäuscht, da die erhoffte Vielzahl an Ständen nicht zu finden war. Beim Blick vom Büchel hinunter zur Niederstraße fielen nur verstreut aufgebaute Stände auf. „Früher gab es hier wesentlich mehr“, sagte ein enttäuschter Alois Bruch, der aus Kaarst kam. „Ich kenne das Hansefest mit wesentlich mehr Angebot.“

Den Eindruck konnte Citymanager Thomas Werz bestätigen: „Leider beeinflusst Corona uns immer noch, kurzfristig haben zehn Standbetreiber absagen müssen, da Corona-Fälle vorlagen oder schlicht Personal fehlt.“

Den Umständen entsprechend waren die Verkäufer zufrieden

Die Verkäufer an den Ständen waren mit dem Samstag den Umständen entsprechend zufrieden. „Am Wetter können wir ja leider nichts ändern“, meinte Frank Lexutt, der Accessoires aus Australien verkauft. Dass der Markt heuer mit weniger Buden ausgestattet ist, bemerkte auch Petra Weerts, die Kunsthandwerk aus Glas anbietet: „Einige Händler, die auf diesen Märkten unterwegs sind haben die Pandemie schlicht nicht überlebt, ich bin aber froh, dass es wieder los geht.“

Am Sonntag war die Innenstadt trotz des „usseligen“ Wetters gut besucht. Gut für die Händler, bei Dauerregen verweilten viele eher in den Geschäften. Und statt Flanieren war zügiges Gehen zum nächsten Geschäft angesagt. Das bestätigte auch Thomas Werz, er kennt die Zahlen: „Es waren zwar weniger Besucher in der Stadt als an einem verkaufsoffenen Sonntag bei Sonnenschein, aber mit rund einem Viertel weniger Besucher kann man nur festhalten, dass die Neusser tapfer sind, auch wenn es nass ist.“

Auf dem Markt bot sich ein buntes Bild aus Ständen, die sich um Hunger und Durst kümmerten, den Weg zur Bühne und dem Freithof säumte ein buntes Angebot für Kinder. Die Kleinen freute das bunte Angebot auf dem Freithof mit Riesen-Murmelbahn und Spielzeugen, die dem Bewegungsdrang Nahrung boten. An beiden Tagen bot das Programm auf der Bühne eine vielfältige Mischung. Der Gospelchor der Neusser Auferstehungskirche machte den Auftakt. Im Anschluss zeigte die Tanzschule Görke, was sie ihren Schülern beigebracht hat, und lud zum Mitmachen ein. Nach dem Düsseldorfer Banjo-Club sorgte am Abend „12 Feet Over“ mit dem Neusser Schlagzeuger Dennis Degen für Stimmung. Auch wenn der Platz vor der Bühne nicht so gut gefüllt war wie üblich, ließen sich die Neusser den Spaß nicht verderben und schon bei den ersten Liedern kam Bewegung ins Publikum. Den Auftakt am Sonntag machte bei nordischen „Schietwetter“ der Marine Chor mit Seemannsliedern.

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