Neuss: Geerlings schlägt Sahnen bei Kandidatur

CDU-Mitglieder wählen den Parteivorsitzenden Jörg Geerlings zum Kandidaten für die Landtagswahl.

Neuss. Die Spannung war am Mittwoch mit Händen zu greifen. Der erfahrene Landtagsabgeordnete gegen den jungen Parteivorsitzenden: Wen würden die CDU-Mitglieder zum Kandidaten für die Landtagswahl am 9. Mai 2010 bestimmen: Mit 316 Stimmen für Jörg Geerlings (37) und 196 Voten für Heinz Sahnen (62) fiel das Ergebnis schließlich weitaus deutlicher aus als erwartet.

516 stimmberechtigte Mitglieder hatten sich am Abend auf den Weg ins Rheinische Landestheater gemacht, jedes dritte CDU-Mitglied in der Stadt. Alle wurden sie von den beiden Kontrahenten persönlich begrüßt. Eng war es im überfüllten Foyer, und spannend. Kaum ein Teilnehmer mochte zuvor eine Prognose abgeben. "Es wird ganz knapp", hieß es immer wieder, aber auch: "Schade, dass einer verlieren muss."

Sichtlich angespannt saßen die Kandidaten im Scheinwerferlicht, während der Kreisvorsitzende Hermann Gröhe die Regularien abhandelte. Dann stellten sich beide mit einer Rede vor. Geerlings bekannte, Helmut Kohls Handeln habe ihn im Jahr 1989 zur CDU gebracht, und verwies mit Blick auf den Älteren auf seine politischen Erfahrungen, unter anderem in der Jungen Union, als Parteichef und als Fraktionsvize im Rat.

Auch sei er "in allen Altersgruppen präsent". Im Landtag werde er sich für die Stadt einsetzen, dem Mittelstand verpflichtet, betonte der Jurist. Einen Schwerpunkt legte er auf die Bedeutung von Bildung und Sicherheit - in der Kommunal- wie in der Landespolitik.

Dem konnte sich Heinz Sahnen in seiner Rede gleich anschließen. Ohnehin gab es nicht wenige Übereinstimmungen - und Unterschiede. So legte Sahnen ein deutliches Gewicht auf seinen beruflichen Lebensweg mit Lehre und zweitem Bildungsweg.

"Sozialer Aufstieg durch Leistung", bekannte er für sich. Sahnen verwies auf seine politische Erfahrung, herausragende Wahlergebnisse, gute Kontakte in der Landesregierung und sein Engagement in Erfttal ("ich bin ehrenamtlicher Obersozialarbeiter").

Einen engagierten Wahlkampf hatte Jörg Geerlings den CDU-Mitgliedern im Foyer versprochen und Kampfesgeist eingefordert. Ehrenamtlicher Parteivorsitz und das Landtagsmandat, hatte er angekündigt, passe hervorragend zusammen. Er hat überzeugt.

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