Neuss: Eltern wollen Schule halten

Hubertus-Grundschule: Schulpflegschaft und Förderverein kritisieren Vorgehen der Verwaltung.

Neuss. Schulpflegschaft und Förderverein der St.-Hubertus-Grundschule in Reuschenberg wehren sich entschieden gegen die Auflösung ihrer Schule. "Bis zu den entscheidenden Sitzungen des städtischen Schulausschusses am 23. September und des Stadtrates am 24. September werden wir um den Fortbestand und damit den Erhalt eines idealen Lernumfeldes für unsere Kinder kämpfen", betonen sie.

Die St.-Hubertus-Schule verfüge über ein intaktes Schulleben, eine engagierte Lehrerschaft, einen funktionierenden Ganztags-Betrieb und bereite die Schüler überaus erfolgreich auf die weiterführende Schule vor. In diesem Jahr hätten rund 50 Prozent der Schüler eine Empfehlung für das Gymnasium bekommen. "Damit liegt die St.-Hubertus-Schule deutlich über dem Landesdurchschnitt der Grundschulen in Nordrhein-Westfalen (44,1 Prozent)", sagt Schulpflegschaftsvorsitzender Horst Tauwel.

Schulpflegschaft und Förderverein kritisieren weiterhin, dass die Verwaltung "scheinbar gezielt irreführende Statistiken" ausgewertet habe. In der vom Schulverwaltungsamt ausgegebenen Beratungsunterlage für Schulausschuss und Stadtrat seien nachweislich veraltete Werte als "Stand heute" dargestellt, schrumpften Klassenverbände eines Jahrgangs über einen Feriensommer um 28 Prozent zusammen. Diese Zahlen der Verwaltung seien falsch, so die Schulpflegschaft. Anders als von der Verwaltung dargestellt, sinke die Schülerzahl nicht. Vielmehr sei der Trend positiv: Die Anmeldungen für das Schuljahr 2009/10 seien gegenüber dem Vorjahr um rund neun Prozent, für das neue Schuljahr 2010/11 sogar um rund 17 Prozent gestiegen. "Diese Zahlen sind ein Beweis für die hohe und steigende Attraktivität der St.-Hubertus-Schule", erklärt der Vorsitzende.

Zudem suggeriere die Verwaltung, dass eine Angliederung des Grundschulgebäudes an die benachbarte Gesamtschule an der Erft ohne Schwierigkeiten und scheinbar zum Nulltarif erfolgen könnte. Unerwähnt bliebe, dass die St.-Hubertus-Schule erst 2009 für den Ganztags-Betrieb modernisiert worden sei und zugleich ein für Neusser Grundschulen einmaliges "Grünes Klassenzimmer" sowie einen neuen und nicht mehr für Schüler ab Klasse 5 geeigneten Spielplatz für 50 000 Euro erhalten habe.

Eltern und Lehrer befürchten, dass auf die Grundschulkinder höhere Belastungen zukommen könnten. Sie müssten bis zu zwei Kilometer mehr zur neuen Schule laufen. "Das bedeutet auch ein Anstieg der Gefährdung im Straßenverkehr." Auf Kinder, die 2009 und 2010 eingeschult worden seien, käme mit der Umsetzung der zweite Schulwechsel binnen zwei Jahren zu. Red

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