Neuss: Der Integrationsrat soll bekannter werden

Am 7. Februar wird die Interessenvertretung der Ausländer neu gewählt.

Neuss. Der Integrationsrat ist das zuständige Organ für die Interessenvertretung der in Neuss lebenden Ausländer. So sieht es Paragraph 27 der NRW-Gemeindeordnung vor. Jedoch scheint die Ausstrahlungs- und Anziehungskraft des Gremiums zumindest in Neuss begrenzt zu sein: An der vergangenen Wahl im Jahr 2004 nahmen gerade einmal 10,6 Prozent der mehr als 20.000Wahlberechtigten teil. "Das ist verbesserungswürdig", sagt Hans-Peter Oebel, Leiter des Neusser Sozialamts.

Die nächste Chance, die Wahlbeteiligung anzuheben, gibt es am 7. Februar. Dann wird ein neuer Integrationsrat gewählt. Um auf die Bedeutung der Wahl für die im Stadtgebiet lebenden Ausländer aufmerksam zu machen, wird in den kommenden Wochen von Seiten der Verwaltung eine Informationsoffensive gestartet. Flyer, Plakate, kleine Geschenke und Wahlaufrufe sollen Bekanntheit und Akzeptanz des Gremiums erhöhen.

"Der Rat ist die einzige Möglichkeit für Ausländer, ihre Interessen einzubringen", sagt der jetzige Vorsitzende des Gremiums, Müjdat Orhan. Um die Kooperation mit der lokalen Politik zu vertiefen, gehören dem 17-köpfigen Gremium künftig sechs Stadtverordnete an, die der Rat der Stadt Neuss aus seiner Mitte wählt. Die übrigen elf Mitglieder werden am 7. Februar gewählt. Zur Wahl gehen können alle in Neuss wohnenden Ausländer ab 16Jahren.

Auch Eingebürgerte und Spätaussiedler sind wahlberechtigt, sofern ihre Einbürgerung am Wahltag nicht länger als fünf Jahre her ist. Da sie jedoch anders als Ausländer nicht automatisch im Wahlregister stehen, müssen sie einen Wahlschein beantragen. Als Kandidaten für den Integrationsrat können sich alle Wahlberechtigten und Neusser Bürger ab 18 Jahren aufstellen lassen. Die Wahlvorschläge müssen bis zum 14. Dezember um 15 Uhr beim Wahlamt eingereicht werden.

Die Sorge, dass sich keine elf Kandidaten zur Wahl stellen, hat Müjdat Orhan nicht. "Das Problem ist nicht, Kandidaten zu finden, sondern die Wähler zu mobilisieren", sagt der 36-Jährige. Er selbst stellt sich wieder zur Wahl.

Die Anforderungen an die Kandidaten für den Integrationsrat beschreibt Orhan so: "Sie müssen kompetent sein und Zeit haben. Schließlich wollen wir etwas bewegen." Um die Kandidaten auf ihre Tätigkeit vorzubereiten, findet am 12.Dezember ein Qualifizierungsseminar statt.

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