Neuss: Das große Hafen-Geschäft

Die Neuss Düsseldorfer Häfen und der Kölner Hafen planen die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft.

Neuss. Erstmals in der Erfolgsgeschichte der Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) mussten die Geschäftsführer im Februar Negatives verkünden: Das Krisenjahr 2009 hatte auch die NDH mit voller Wucht getroffen. Jetzt ist es umgekehrt.

Die Zahlen von Januar bis September deuten in allen Bereichen auf Aufschwung; und das kräftig. Eine gutes Jahr, um ein lang gehegtes Großprojekt zum Abschluss zu bringen. Eine enge Kooperation mit dem Kölner Hafen scheint greifbar nah.

Auch wenn Geschäftsführer Ulrich Gross einschränkt, die steuerlichen Voraussetzungen für eine solche Konstruktion seien noch nicht abschließend geprüft: Dass es eine gemeinsame Gesellschaft der beiden großen Binnenhäfen geben wird, scheint festzustehen.

"Kein Fusion", sagt Gross. Ein Zusammengehen wie das der Häfen Neuss und Düsseldorf vor sieben Jahren sei allein schon aus steuerlichen Gründen nicht noch einmal machbar. So könnte folgende Konstruktion entstehen: Die beiden Hafengesellschaften in Neuss/Düsseldorf und Köln bleiben bestehen, lagern allerdings die Geschäftsbereiche Häfen oder Eisenbahn in die neue gemeinsame Gesellschaft aus.

Beide Partner hielten daran genau 50 Prozent - nach diesem Schlüssel würde auch die Gewerbesteuer gezahlt. Bei den NDH blieben dann zum Beispiel das Eisenbahn-Netz, die Immobilien sowie Personal, Technik oder kaufmännischer Bereich.

"Wollen wollen alle", sagt Ulrich Gross. Eine solche Konstruktion sei für beide Seiten wirtschaftlich sinnvoll. Wie dann der Vergleich mit Duisburg aussehen könnte, ob die neue Gesellschaft zum größten Binnenhafen Europas wird, interessiert Gross nach eigenem Bekunden nicht. "Wichtig ist, dass die Kooperation den beiden Partnern nutzt." Der NDH-Geschäftsführer rechnet mit der Gesellschaftsgründung im kommenden Jahr.

Dann werden die Neuss Düsseldorfer Häfen glänzende Geschäftszahlen für das Jahr 2010 vorlegen können. Der Umschlag zieht generell weiter an und hat schon fast wieder die Rekordwerte des Jahres 2008 erreicht, die Krananlagen sind wie die Containerterminals ausgelastet.

Trimodal plant eine Erweiterung ebenso wie das erst im Frühjahr eröffnete Terminal von Maersk, die um mehr als 17.000 Quadratmeter erweitern wollen. Gross fasst zusammen: "Die Vorteile der Binnenhäfen setzen sich immer mehr durch."

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