Kinderbetreuung in Neuss Feriencamp „Spaß im Gras“ hat viele Helfer

Grimlinghausen. · Die Aktion in Grimlinghausen bietet Action für – auch spontane – Gäste ab zwölf Jahren.

 Klaus Winkels (v.) zeigt die Namensschilder der Teilnehmer.

Klaus Winkels (v.) zeigt die Namensschilder der Teilnehmer.

Foto: Andreas Woitschützke

Richtig viel Gras ist auf der Grünfläche um den Sportplatz in Grimlinghausen nicht zu sehen: 123 Kinder haben dort am Montag ihr Lager aufgeschlagen. Sie nehmen am Feriencamp „Spaß im Gras“ teil, das von den Maltesern des Kinder- und Jugendzentrums Grimlinghausen, dem Neusser Jugendamt und dem Kinder- und Jugendzentrum des Sozialdienstes katholischer Männer (SKM) Erfttal organisiert wird. Vom 15. bis 26. Juli bleiben die Einrichtungen von SKM und Maltesern zwar geschlossen, aber das Feriencamp steht allen Kindern der Umgebung offen.

In diesem Jahr spielt das Wetter gut mit: 24 Grad und bedeckt. Doch Organisator Klaus Winkels hat auch schon ganz anderes erlebt: „Der Platz stand auch schon mal ziemlich unter Wasser.“ In 27 Jahren, in denen er das Camp veranstaltet, habe man jedoch immer dem Wetter getrotzt: „Mir ist wichtig, dass die Kinder keine lange Anreise haben und es für jeden erschwinglich bleibt. Übernachtungsgäste bezahlen für eine volle Verpflegung und Betreuung zehn Euro pro Tag.“ Die Kinder können auch spontan oder nur für ein paar Nächte dazustoßen, das war Winkels wichtig. Tagsüber können sie kostenfrei teilnehmen – inklusive Mittagssnack.

„Ohne das Engagement der Helfer wäre das nicht möglich“, sagt SKM-Geschäftsführer Franz Beering-Katthagen. Alle Betreuer sind fast zwei Wochen vor Ort. Einer von ihnen ist Heiko Ritters. Er arbeitet bereits seit 2004 beim SKM und ist seither bei den Feriencamps dabei. Jeden Morgen überlegt er sich mit den 34 Betreuern – darunter sechs Hauptamtler von Maltesern und SKM, sechs Ehrenamtler und 22 Honorarkräfte – wie der Tag gestaltet werden soll. „Wir achten darauf, dass für jeden etwas dabei ist“, sagt Ritters und zeigt auf den laminierten Plan am Bauwagen.

Dort sind neben den Essenszeiten auch alle Tagesaktionen aufgelistet. Unter anderem können die Kinder Specksteine feilen, Schwedenstühle bauen oder Traumreisen in einem Ruhezelt machen. Natürlich spielt auch Sport eine große Rolle. So können die Kinder beispielsweise Klettern, Schlauchboot fahren oder auf dem Aschenplatz um die Wette laufen.

Den Wettlauf hat Erik Hintzen organisiert. Der 18-Jährige hat bereits selbst fünf Mal am Camp als Kind teilgenommen und in den vergangenen beiden Jahren als ehrenamtlicher Betreuer ausgeholfen. In diesem Jahr hat er seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker begonnen und sich sogar Urlaub für das Camp genommen. „Ich finde es einfach schön, Leute aus ganz Neuss wiederzutreffen. Das ist für mich inzwischen richtige Tradition geworden“, sagt er.

Vor allem Ritters freut sich darüber, wenn diejenigen als Betreuer wiederkommen, die das Camp selbst miterlebt haben. „Spaß im Gras“ wird nämlich ausschließlich für Kinder zwischen zwölf und 16 Jahren angeboten. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche ab 17 andere Bedürfnisse haben und oft nicht mehr zum Camp passen“, sagt Ritters. Mit Drogenkonsum hätten sie durch die Altersbeschränkung auch keine Probleme.

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