Neuss: Das eigene Gesicht mal anders

Noch bis Donnerstag sind Arbeiten von Schülerinnen im Scholl-Haus zu sehen.

Neuss. Es ist nicht das erste Projekt, das die 15- bis 18-jährigen Mädchen der Mildred-Scheel-Realschule in das Geschwister-Scholl-Haus führt. Sehr wohl eine Premiere ist es jedoch, dass die Schülerinnen die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer größeren Ausstellung vorstellen.

Zu sehen sind kunstvoll verfremdete Fotos und grafische Siebdruck-Arbeiten, die unter Anleitung des freischaffenden Künstlers Winfried Schmitz-Linkweiler in einer AG entstanden sind. Ausgangsmotiv ist immer das eigene Gesicht, entsprechend ist die Ausstellung auch "My face" betitelt.

"Es wurde niemand gezwungen, die Bilder für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen, einige haben dann auch in der Tat Abstand davon genommen", berichtet Schmitz-Linkweiler. Er hat den Mädchen freie Hand dabei gelassen, wie sie vorgehen.

Die Ergebnisse sind gerade bei den von Scholl-Haus-Leiter Werner Michels aufgenommenen Fotos entsprechend unterschiedlich: Mal wurde nur ein kleiner Ausschnitt des Gesichts verwendet, mal der gesamte Kopf.

Es gibt extrem farbige Verfremdungen, bei denen auch mit kleinen Glitzersteinchen gearbeitet wurde, während eine Schülerin allein das eigene Auge grellblau hervorgehoben hat. "Wenn die Blockade im Kopf, an einem schönen Foto herumzuwerkeln, erst einmal gelöst ist und der Kreativität freien Lauf gelassen wird, können die Ergebnisse wirklich faszinierend sein", erklärt Lehrer Gregor Segschneider.

Die Kooperation von Mildred-Scheel-Realschule und Geschwister-Scholl-Haus basiert auf der Idee, neue Lernorte außerhalb der Schule zu etablieren. Gerade im künstlerischen Bereich bietet das Scholl-Haus mit voll ausgestattetem Foto-Studio, Siebdruckraum und Zeichentischen vielfältige Möglichkeiten.

Die Ausstellung "My face" ist noch bis kommenden Donnerstags während der üblichen Öffnungszeit (wochentags 14 bis 21 Uhr) an der Leostraße 71 zu begutachten.

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