Neuss: Containerumschlag legt wieder zu
Neuss-Düsseldorfer-Häfen: Geschäftsführer Ulrich Gross zum 3.Hafentag in Neuss und Chancen in der Krise.
Neuss. Die globale Krise hat die lange boomende Hafenwirtschaft vom Kurs abgebracht. Einbrüche im Welthandel ließen die Frachtpreise fallen, Reedereien fuhren Verluste ein, der Containerumschlag ging zurück. Dass die Krise aber auch Chancen mit sich bringt und den Binnenhäfen dabei eine Schlüsselrolle zukommt, darüber diskutieren seit Donnerstag und noch am heutigen Freitag Experten beim 3.Hafentag. Die WZ befragte NDH-Geschäftsführer Ulrich Gross zum Thema.
Gross: Wir haben als Binnenhafen andere Wachstumsmärkte als die Seehäfen. Mit unseren Logistikkonzepten bieten wir der verladenden Wirtschaft Alternativen in einem sich durch die Krise verändernden Welthandel an. Daimler verkauft den Sprinter in Amerika, aus Übersee kommen mehr Billigprodukte. Der Markt hat sich durch die Krise verändert, Kooperationen sind da von besonderer Bedeutung.
Gross: Die geplante Kooperation wäre für beide Partner langfristig von Vorteil. Das verschafft uns zusammen eine noch stärkere Position am Markt. Wir wollen bis Oktober ein Konzept für die Gesellschafter vorlegen, im Januar 2011 könnte die Kooperation dann perfekt sein.
Gross: Die Entwicklung in den Häfen spiegelt die Lage in der Industrie wider. Die Quartalszahlen 2010 mit einem Containerwachstum in TEU von 47 Prozent zeigen das bereits. Der Rückgang der Umschläge war geringer als im Bundesdurchschnitt. Wir sind bescheiden die Nummer3.
Gross: Ja, das werden wir auch tun, denn die Hafenlogistik wird weiter an Bedeutung gewinnen. Trimodal hat sich optimal positioniert, das Terminal von Maersk ist im März offiziell in Betrieb gegangen. Da müssen wir gucken, wie das anläuft. Dann investieren wir weiter, sowohl bei Trimodal als auch bei Maersk.
Gross: Es ist zu prüfen, ob es sinnvoll ist, diese Lkw dort einzusetzen, wo ökologisch das Binnenschiff beziehungsweise die Bahn besser genutzt werden könnten.
Gross: Interessante Gespräche mit Partnern und Freunden bezüglich der weiteren Entwicklung der Zusammenarbeit.
