Stadtplanung in Neuss Büchler will ein „Gründerviertel“

Neuss. · Nahe der Rennbahn sei Potenzial für modernes Gewerbe, erklärt Jan-Philipp Büchler (CDU).

 Die Ideenskizze des Bürgermeisterkandidaten betrifft die Fläche zwischen der Gallopprennbahn und dem Wendersplatz.

Die Ideenskizze des Bürgermeisterkandidaten betrifft die Fläche zwischen der Gallopprennbahn und dem Wendersplatz.

Foto: CDU

Keine toten Plätze mehr – mit dieser Kampfansage stellt Jan-Philipp Büchler, CDU-Bürgermeisterkandidat für die Wahl 2020, den Plänen von Bürgermeister Reiner Breuer für den Wendersplatz eine eigene Ideenskizze gegenüber. „Der Bürgermeister denkt viel zu kurz. Wir brauchen eine ganzheitliche Entwicklung der Fläche, die das Rennbahngelände bis zur Sandbahn einschließt“, sagt Büchler. Er vermisse Mut, Kreativität und gestalterische Kraft im Rathaus. „Dort können wir ein ganzes Gründerviertel entwickeln“, betont Büchler. Als „Hanse-Gründerviertel“ bezeichnet er es in seiner Ideenskizze, schließlich soll der Hansegedanke aufgegriffen werden.

Die Verwaltung regt an, am Wendersplatz den Neubau des Clemens-Sels-Museums unterzubringen. Zudem sollen dort städtische Dienste an einem Ort gebündelt werden. Büchler will weg von diesem Gedanken. „Dann ist das Areal nach 17 Uhr tot. Wir müssen ein lebendiges Viertel schaffen“, sagt er. Büchler nimmt vor allem die Bausteine Kultur, Gründer, Bildung und Mobilität in den Blick.

Büchler will auch über
Coworking Spaces sprechen

In seiner Ideenskizze zum „Hanse-Gründerviertel“ sieht er daher am Wendersplatz die Ansiedlung eines Start-up-Zentrums vor, in der Gründer und junge Unternehmen von einer Pitch Area über Coworking Spaces bis hin zum Maker Space alles finden, was sie benötigen. „Die zentrale Lage in der Nähe zur Innenstadt sowie angrenzend zur Industrie am Hafen ist dafür ideal“, findet Büchler. Zudem bleibe ausreichend Fläche für Car-&-Ride-Sharing-Angebote mit etwa 80 Stellplätzen. Diese Fläche könnte man bei Groß-Veranstaltungen wie dem Bürger-Schützen-Fest auch temporär anderweitig nutzen. „Da wäre zum Beispiel genug Platz für das Frankenheim-Zelt“, betont Büchler.

In Richtung Rennbahn blickend regt Büchler den Bau eines Hochschul- und Schulzentrums an. Einerseits könnten dort Seminarräume und Bildungsinfrastruktur für die Neusser Standorte von Hochschulen wie FOM, Rheinischer Fachhochschule (RFH) oder Europäischer Fachhochschule (EUFH) entstehen. Zudem benötigt die Stadt angesichts steigender Schülerzahlen laut Schulentwicklungsplan ab 2027 eine zusätzliche weiterführende Schule. Sie könnte in dem neuen Stadtquartier gebaut werden.

Das Globe-Theater soll näher
an die Innenstadt heranrücken

Zudem hat Büchler eine neue Kulturachse im Blick. Das „Globe“ soll dafür versetzt werden und näher an die Innenstadt heranrücken, zudem soll eine neue Fläche für Ausstellungen („Clemens-Sels-Museum zwo“) geschaffen werden. Über eine breite Brücke mit mehreren Zuwegen soll die Verbindung Richtung Kehlturm, Busbahnhof und Kreishaus erfolgen. „Die Straßen und alle Gleise in Richtung Hafen bleiben unangetastet“, betont Büchler.

Seine Pläne hat der CDU-Bürgermeisterkandidat am vergangenen Montagabend in der Fraktion vorgestellt. Auch der grüne Koalitionspartner unterstützt sie. Für die anstehende Sitzung des Planungsausschusses am morgigen Donnerstag, 7. November, bringt die schwarz-grüne Koalition einen Antrag ein, der den Start eines offenen Ideenwettbewerbs für den Wendersplatz und das angrenzende (bereits baulich genutzte) Rennbahngelände auf den Weg bringen soll. „Wir wollen die Beteiligung der Neusser Bürger“, sagt Büchler. Die Ideenskizze soll als Aufschlag dienen.

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