Neuss: Behrens und Geerlings als Koalitionäre?

Die Neusser Abgeordneten zur Großen Koalition.

Neuss/Düsseldorf. Die FDP mag nicht, Sondierungsgespräche von SPD und Grünen mit der Linken sind geplatzt - jetzt scheint eine Große Koalition in Düsseldorf als durchaus realistische Option. Schwarz und Rot - das bedeutete auch ganz neue Gemeinsamkeit für die beiden Neusser Abgeordneten Jörg Geerlings (CDU), der neu in den Landtag einzieht, und Fritz Behrens (SPD), Abgeordneter seit 2003 und früherer Innenminister.

Der hatte vor der Wahl eine solche Koalition nicht eben präferiert: "Lieber in die Opposition, statt Juniorpartner in einer Koalition mit der CDU", hatte er erklärt.

Nach einer Schaltkonferenz mit Hannelore Kraft sagt Behrens am Freitag, er sehe eine Große Koalition noch nicht. Die sei zudem "sehr, sehr ungeliebt in der SPD". Dass nun die Gespräche mit der CDU geführt werden, sei allerdings notwendig. Wie Kraft betont Behrens, es gehe nun um Inhalte, nicht um Personalfragen. Besonders beim Schulthema sieht er die größten Differenzen.

Und wenn die Parteien sich nicht einigen können? "Die SPD kann auch in die Opposition gehen, das ist durchaus überlegenswert", sagt der Parlamentarier: "Vorausgesetzt, es findet sich jemand, der die Regierung bildet." Folgt der Hinweis auf mögliche Neuwahlen ("die allerletzte Möglichkeit"): "Dazu braucht es im Landtag nur eine einfache Mehrheit. Die gibt es auch ohne Koalitionsverhandlungen."

Für Jörg Geerlings "passt eine Große Koalition in diesen schwierigen Zeiten faktisch zur Lage." Er gibt dem durchaus eine Chance; auch angesichts der Differenzen in der Schulpolitik. Die CDU werde zwar das gegliederte Schulsystem nicht aufgeben, Reformbedarf sieht er allerdings "im Zusammenspiel von Haupt- und Realschule". Für Geerlings steht die Konsolidierungspolitik im Mittelpunkt, deshalb kann er sich nicht vorstellen, wie die von der SPD geforderte Hilfe für notleidende Städte zu finanzieren sein sollte.

Und wer wird an der Spitze der künftigen Regierung stehen? Ein Vertreter der CDU, sagt Geerlings, das sei auch angesichts eines denkbar knappen Stimmenvorsprungs "einfach nicht verhandelbar."

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