Neuss: Automeile statt VfR-Stadion

VfR soll auf neuen Platz am Konrad-Adenauer-Ring umziehen.

Neuss. Dort, wo heute noch die Spieler des VfR Neuss mehr oder weniger erfolgreich stürmen, könnte sich in Zukunft die "Automeile Hammer Landstraße" entwickeln.

Das ist Kern des Ratsbeschlusses von Freitagabend, der die planerischen Vorarbeiten in Gang setzt. Der Plan hat zwei Komponenten: Vor der Umwidmung der Fläche muss zunächst einmal der Trainings- und Spielbetrieb des VfR verlagert werden.

Dazu soll am Konrad-Adenauer-Ring eine neue Sportstätte entstehen - als erster Bauabschnitt ausschließlich für den VfR. Für geschätzte 4,6 Millionen Euro ist der Bau eines Kunstrasen-Fußballfeldes mit überdachter Tribüne mit jeweils 300 Sitz- und Stehplätzen sowie ein Kunstrasen-Kleinspielfeld, Vereinsheim und Stellplatzanlage vorgesehen.

"Eine Entscheidung über die Verortung anderer Sporteinrichtungen und -vereine ist damit nicht verbunden", heißt es in der Verwaltungsdrucksache. Auch greife diese Planung in keiner Weise einer Entscheidung über die weitere Nutzung des Jahnstadions vor.

An alter Heimstätte des VfR sollte, so die ersten Überlegungen, nach dem Verkauf durch die Stadt eine bis zu zwölfgeschossige Gewerbebebauung möglich sein. Das ist passé. Auf den Ausschluss auch von Flächen für Büros und Dienstleistungen wurde am Freitag einvernehmlich verzichtet: Der Rat wollte die künftige Nutzung nicht allzu sehr auf "Automeile" einschränken.

Die allerdings gibt dem Projekt dennoch den Arbeitstitel. Anknüpfen will man an die vier bestehenden Autohäuser Peugeot Niederrhein, Timmermanns, Adelbert Moll und Toyota Jansen. Am neuen Standort wäre Platz für zwei bis vier Autohäuser oder verwandte Betriebe.

In der Vergangenheit hätten Unternehmen daran bereits Interesse bekundet, heißt es aus der Wirtschaftsförderung. Nun seien im Zuge der Wirtschaftskrise diese Expansionsvorhaben wahrscheinlich auf Eis gelegt; "kurzfristig". Sinnvoll ist es für die Verwaltung aber im Sinne einer antizyklischen Gewerbepolitik, jetzt die Grundlage für künftige Ansiedlungen zu schaffen.

Dem schloss sich der Rat mit großer Mehrheit an. Wichtig war den Stadtverordneten der Passus im Beschluss, dass die Verwaltung nun einen Gesamtrahmenplan erstellen muss, der eine "städtebaulich angemessene Verbindung zwischen Rheinpark-Center und Innenstadt" berücksichtigt. Dies nicht zuletzt angesichts des Umbaus im Huma-Park, der in zwei Jahren als hochmodernes Einkaufscenter öffnen wird.

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